Hessens Umweltministerin ruft zu sorgsamen Umgang mit Wasser auf

Wenn es im Sommer 2019 wieder zu wenig regnet, könnte das Trinkwasser in Hessen knapp werden. Zahlreiche deutsche Kommunen und Wasserversorger mussten in den vergangenen Wochen schon zum Wassersparen aufrufen. Soweit will es Umweltministerin Priska Hinz in Hessen nicht kommen lassen. Obwohl die Grundwasservorkommen in Hessen als stabil bezeichnet werden können, sei sparsamer Wasserverbrauch trotzdem wichtig, lässt sie in einer Pressemitteilung verlauten.

Klimafeste Wasserversorgung als Ziel

„Wasser ist unsere Lebensgrundlage. Wir haben hier in Hessen stabile Grundwasservorkommen und können die Versorgung der Bevölkerung aus diesen sicherstellen. Trotzdem müssen wir sorgsam mit diesem kostbaren Gut umgehen. Trockene Sommer mit wenig Regen werden wir immer mehr erleben. Der Klimawandel stellt uns vor die große Herausforderung die Rahmenbedingungen für die Sicherstellung der Wasserversorgung in den nächsten Jahrzehnten klimafest zu gestalten“, erklärte am vergangenen Freitag Umweltministerin Priska Hinz in Wiesbaden.

Wasservorräte könnten zu knapp sein

Im Sommer fände keine Grundwasserneubildung statt und der Wasserbedarf müsse aus den vorhandenen Grundwasserressourcen gedeckt werden, ließ sie verlauten. Demnach liegen die Grundwasserstände in Hessen gegenwärtig unter dem Niveau von Anfang Juli 2018. Durch die sommerlichen Temperaturen sei der Wasserverbrauch deutlich gestiegen. Gerade bei zurückgehenden Quellschüttungen oder sog. „Inselwasserversorgungen“ und gleichzeitig hoher Trinkwassernachfrage könne es zu Problemen in der Trinkwasserversorgung kommen. Beispielsweise in Kelkheim im Taunus habe die Gemeinde bereits eine Warnung an die Bürgerinnen und Bürger ausgesprochen. „Jede und jeder einzelne sollte prüfen, wann und für welche Zwecke er das hochwertige Lebensmittel Trinkwasser verwendet und ob nicht auch die Möglichkeit besteht andere Wasserquellen zum Beispiel Regen- oder Betriebswasser zu nutzen. Ich rufe alle Bürgerinnen und Bürger zu einem sparsamen Umgang mit unserem Trinkwasser auf“, ergänzte Hinz.

Öffentliche Versorgung hat Vorrang

In Hessen hat die öffentliche Wasserversorgung laut Umweltministerium Vorrang vor allen anderen Nutzungen des Grundwassers, wie beispielsweise der Bewässerung in der Landwirtschaft. Die Entnahme von Grundwasser werde der Landwirtschaft oder der Industrie nur dann genehmigt, wenn bereits genutztes Wasser, Oberflächen- oder Niederschlagswasser nicht eingesetzt werden kann. Zudem werde im Hessischen Ried beispielsweise für die landwirtschaftliche Beregnung Rheinwasser aufbereitet. Damit würden die Grundwasserressourcen im Hessischen Ried geschont.

Wassersparen und Wiederverwendung zum Ressourcenschutz

Bürgerinnen und Bürger sollten im anhaltend heißen und trockenen Sommer auf das Gießen des Gartens mit Trinkwasser verzichten, stattdessen könne in einer Regenzisterne Wasser gesammelt werden, ruft das Ministerium zum sorgsamen Umgang auf, Weitergehende Lösungen für den eigenen Haushalt seien eine moderne Regenwassernutzungsanlage für die Toilettenspülung oder das Wäschewaschen bis hin zu speziellen Aufbereitungstechniken für die Grauwassernutzung. Auch der Einsatz wassersparender Armaturen und Geräte trügen dazu bei, das Grundwasser zu schonen.

Mit dem Leitbild für ein Integriertes Wasserressourcenmanagement habe das Hessische Umweltministerium Weichen gestellt für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser. „Mit dem Leitbild wollen wir Maßnahmen in den Kommunen zum Wassersparen und zum Ersatz von Trinkwasser mit Betriebswasser anstoßen und damit die langfristige Versorgung mit Trinkwasser sicherstellen. Der Schutz unseres Wassers hat oberste Priorität“, ergänzte Hinz.

Weiterführendes

  • „Was bei Verbrauchsspitzen gegen Wasserverschwendung unternommen wird“, Lebensraumwasser
  • „Wie Hessen den Umgang mit Wasser nachhaltiger gestalten will“, Lebensraumwasser
  • Leitbild integriertes Wasserressourcen Management Hessen
  • „Tipp: Wie man Pflanzen bei Hitze richtig bewässert“, Lebensraumwasser
  • „Alles gut? Stell Dir einen Tag ohne Wasser vor!“, Lebensraumwasser

Fotos: CanStock

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