EU-Kommissar warnt vor Europas Wasser-Krise

Das ist die Warnung des EU-Umwelt-Kommissars, Virginijus Sinkevičius, auf Twitter: „Europas nächste Krise: die Wasser-Krise.“

Virginijus Sinkevičius auf Twitter (https://twitter.com/VSinkevicius/status/1651864624419962880)

Sinkevičius bezieht sich auf einen Artikel des Magazins Politico. Demzufolge bestätigte eine Studie des JointResearchCentre mit Satellitendaten aus Anfang dieses Jahres die dramatische Entwicklung in Europa seit 2018, das seitdem unter schwerer Dürre leidet. Steigende Temperaturen machen es schwierig, sich von diesem Defizit zu erholen. Infolgedessen stecke der Kontinent in einem gefährlichen Kreislauf, in dem das Wasser immer prekärer wird.

Diese Entwicklungen erleben gerade die Menschen in den südeuropäischen Ländern. Immer gravierender werden die Eingriffe der Kommunen und Regionen in die Nutzung des Wassers. In einigen Urlaubsregionen entstehen völlig neue Nutzungskonkurrenzen: lokale Bevölkerung gegen die Touristen. Daher ist es nicht überraschend, dass sich kurz vor Beginn der Sommersaison die Tourismusbranche Sorgen macht. Der zuweilen verschwenderische Umgang der Touristen mit dem vor Ort knappen Gut Wasser sorgt für wenig gastfreundschaftliche Stimmung in Tourismus-Hochburgen. Für Südeuropa-Urlauber könnte es sogar leere Pools geben.

Aber nicht nur der Süden erlebt die für diese Regionen eher zu erwartende Dürre. Die „Europa-Dürre-Karte“ (siehe nachstehend) zeigt auch für Skandinavien eine unverkennbare Knappheitslage in Folge der Trockenheit. Das ist nicht unbedingt überraschend, auch wenn so mancher „Hitzeflüchtling“ Skandinavien gerade wegen des Klimas als Urlaubsziel wählt. Dänemark – wenngleich auch nicht als kritisch markiert – erlebte 2022 den trockensten August seit 19 Jahren und einen Dürreindex, der für diese Zeit des Jahres auf dem höchsten Stand ist, der jemals gemessen wurde. Dazu passt, dass ähnlich wie in deutschen Kommunen im letzten Sommer auch bei unseren nördlichen Nachbarn Wasserentnahmeverbote aus Fliessgewässern erlassen wurden.

Es dürfte nur ein schwacher Trost sein, dass dank des diesjährigen nassen Aprils 2023, Deutschland auf der europäischen Dürre-Karte noch als weitgehend unbedroht dargestellt wird. Das bestätigt der UFZ-Dürremonitor und dessen unkritischen Status des „pflanzenverfügbaren Wassers“ in bis zu 0,25 Meter tiefen Bodenschichten. Folgerichtig zeigen sich im Dürremonitor beim Oberboden bundesweit keine Trockenheiten. Anders verhält es sich dagegen im Gesamtboden bei ca. 1,80 Meter Tiefe. Dort sind in einigen insbesondere ostdeutschen Regionen extreme und sogar außergewöhnliche Dürren im Gesamtboden, diesen Regionen stecken immer noch die trockenen Sommer der vergangenen Jahre „in den Knochen“. Gebannt warten wir hierzulande, wie trocken die nächsten Monate werden.

UFZ-Dürremonitor (Abruf 7.5.2023)

Quellen / Weiterführendes

1 Kommentar

  1. WASSER IST LEBEN

    Die Stadt ist uns lieb und teuer;
    doch zu heiß wird’s im Gemäuer,
    wenn Sonne scheint ohn‘ Unterlass
    und weit und breit kein kühles Nass.
    Wer schon älter und gebrechlich,
    dem wird Hitzestau gefährlich.

    Im Wasser einst alles begann,
    ohne Wasser endet’s irgendwann.
    Wasser ist unser Lebensquell,
    für Sommertage essentiell.
    Ein Elixier und Tonikum,
    gehen wir sparsam damit um.

    Wir brauchen es für Speis und Trank,
    Wassermangel macht Leute krank.
    Es reinigt Stoffe wunderbar,
    befreit vom Schmutze Haut und Haar.
    Eigentlich zu schade fürs Klo,
    das Allzweckmittel H²O.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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