„Vergiftete Wahrheit“ auf ARTE. Öko-Thriller über PFOA im Trinkwasser

Auf ARTE war in dieser Woche wieder einen besonders wertvoller Öko-Thriller mit Bezug zum Wasserthema zu sehen: Vergiftete Wahrheit. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und handelt vom mehrjährigen Kampf des Umweltanwalts Robert Bilott gegen den Chemiekonzern DuPont.

Mit seinen spektakulären Recherchen deckt Bilott, der eigentlich Chemiekonzerne als Rechtsanwalt vertritt, die Machenschaften von DuPont bei der Produktion der „Ewigkeitschemikalie“ Perfluoroctansäure (PFOA) auf. Dieser Stoff, der mit PFAS „verwandt“ ist, wurde in einer Anlage in West Virginia in der Produktion von Teflon-Beschichtungen eingesetzt. Die Rückstände wurden vor Ort auf einer ungesicherten Deponie verklappt. Die hochgiftigen PFOA-Rückstände gelangen daraufhin in das Trinkwasser der Stadt Parkersburg und führen in den 70er-Jahren zu zahlreichen Todesfällen in der Bevölkerung und in den Viehbeständen.

Obwohl durch DuPont-interne Studien seit den 1960er-Jahren die giftige Wirkung von PFOA bekannt war, wurde – so die auf Recherchen des New York Times Magazine Autors Nathaniel Rich basierende Story -, gegenüber der Regierung und der Öffentlichkeit der Einsatz von PFOA verschleiert und verharmlost.

In einem Mediationsverfahren, dass einen langwierigen Prozess vermeiden sollte, vereinbarten Bilott und DuPont einen einzigartigen wissenschaftlichen Prozess, der erheblich zum Verständnis der globalen Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit PFAS-Chemikalien beitrug. Heute ist erwiesen, dass die Exposition gegenüber PFAS schwere gesundheitliche Schäden u.a. Krebs verursachen kann.

Bilott erhielt schließlich mehr als 1 Milliarde US-Dollar an Leistungen für die Opfer, einschließlich direkter Barzahlungen für Tausende von Krankheitsopfern in Höhe von insgesamt über 753 Millionen US-Dollar und einer laufenden medizinischen Überwachung für die exponierten Personen. Dem wegweisenden Gerichtsverfahren folgten weitere Klagen, die nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Ländern eingereicht wurden.

Die Handlung basiert auf Recherchen des New York Times Magazine Autors Nathaniel Rich, der die Story an die Öffentlichkeit brachte. Der Film, im Originaltitel „Black Waters“) kam 2019 in die US-Kinos.

Der Film kommt ganz sicher nicht zufällig. Aktuell entscheidet die EU über ein Verbot der PFAS. Im Zuge der Novellierung der EU-Trinkwasserrichtlinie wurde ein Limit von 0,5 µg/l im Trinkwasser für alle PFAS festgelegt. Wie heißt es in dem Film, PFAS sind zu 99 Prozent in der Umwelt.

Wer den Film auf ARTE sehen möchte, muss sich beeilen: er ist bis 12.12.2023 in der Mediathek online. https://www.arte.tv/de/videos/111006-000-A/vergiftete-wahrheit

Wer zu spät kommt und Amazon Prime-Kunde ist, kann sich den Film für 3,99 Euro hier ausleihen

Abspann des Films (Screenshot)

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