Trinkwasserhygiene in Schulen nach Corona-Stillstand

Die Schulen werden in Kürze wieder ihre Türen öffnen. In den vergangenen Tagen wurden die politischen Vorbereitungen schnell getroffen. Aber sind auch alle Schulen schon vorbereitet? Damit sind nicht Lehrer und Schüler gemeint, sondern die Trinkwasseranlagen. Die Expertengruppe „Partner für Wasser“ greift das Thema in einer aktuellen Pressemeldung auf. Demnach müsse nach wochenlangem Stillstand in den Schulen – ähnlich wie nach langen Ferien – auf die Trinkwasserhygiene und auf die Trinkwasseranlagen besonderes Augenmerk gelegt werden. Erfahrungsgemäß mangelt es daran schon zu Normalzeiten, wie eine Studie belegt.

Schulbefragung offenbart Handlungsbedarf

„In einer vor zwei Jahren veröffentlichten Studie, wurden 25.000 Schulen in ganz Deutschland zum Stand der Trinkwasserhygiene in ihren Einrichtungen befragt. Etwa 1.000 Fragebögen konnten ausgewertet werden. Das Fazit war erwartbar und ernüchternd zugleich: „Schulen in Deutschland haben massive Infrastrukturprobleme und Renovierungsrückstände auch im Hygiene-Bereich,“ so Dr. Uwe Pöhls, der Autor der damaligen Studie und Leiter des Instituts für empirische Sozial- und Kommunikationsforschung in Düsseldorf. 

Checkliste für Trinkwasserhygiene in Schulen

Vor diesem Hintergrund erscheint es nach den Corona-Zwangsferien besonders wichtig, einige Grundregeln zur Trinkwasserhygiene in den Schulen zu beachten: Das fängt an bei den Entnahmestellen in Toiletten und Klassenzimmern und geht bis zur Wartung und Desinfektion der kompletten Trinkwasseranlage. Die Partner für Wasser haben dazu eine Checkliste auf ihrer Webseite (www.partnerfuerwasser.de/checkliste), die für alle Trinkwasseranlagen ihre Gültigkeit hat.

So sieht DER SPIEGEL das Thema Schultoiletten (Screenshot DER SPIEGEL v. 17.4.2020)

Wir sehen es als unsere Aufgabe an, in den verschiedenen Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge die Betreiber von Trinkwasseranlagen zu sensibilisieren. Sie stehen in der persönlichen Haftung, das ist nicht immer allen klar. Gerade jetzt in der nach wie vor anhaltenden Corona-Pandemie braucht niemand zusätzliche Legionellenerkrankungen oder andere durch Leckagen in der Trinkwasseranlage verursachte Krankheiten“, so der Vorsitzende der Partner für Wasser, Joachim Stücke. 

Hygienerisiken sind nicht auf den ersten Blick sichtbar

Die Partner für Wasser weisen seit Jahren darauf hin, dass sich in den Trinkwasseranlagen von Gebäuden oft unsichtbare Gefahren verbergen. Sanierungsbedarf an Dach oder Fassade eines Gebäudes ist immer sofort ersichtlich und einsehbar. Die Trinkwasseranlage gehört aber neben den elektrischen Einrichtungen zur technischen Gebäudeausrüstung, die meistens über die Zeit im verborgenen Schaden nimmt und daher umso sorgfältiger und vor allem regelmäßig geprüft werden muss.“

Stichwort: „Partner für Wassersetzen sich für mehr Hygiene und Sicherheit im Umgang mit Trinkwasser in den sensiblen Einrichtungen der Daseinsvorsorge ein. Ihm gehören namhafte Unternehmen und Fachexperten aus der Wasserwirtschaft und Hygiene an. Der Autor dieses Blogs gehört dem Expertenkreis im Hinblick auf das Thema Aufklärung an.

Foto: Canstock

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