Parlamentarischer Abend der Geoakademie: Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Nutzung und den Schutz von Grundwasser

Beim Klimawandel stehen in der öffentlichen Wahrnehmung eher solche Themen im Vordergrund, von denen Menschen in dramatischer Weise betroffen sind oder mit denen ein unmittelbares Erleben verbunden ist (z. B. Hochwasserereignisse und Dürren). Im Vergleich dazu spielt die mit großem Abstand wichtigste Wasserressource in Deutschland, das Grundwasser, in der öffentlichen Wahrnehmung bisher eine untergeordnete Rolle. Gerade hier nehmen die Nutzungskonflikte erheblich zu: Zum steigenden Bedarf der klassischen Sektoren Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Industrie kommen neue Bedarfe hinzu, z. B. für Stadtbegrünung, für die thermische Nutzung von Grundwasservorkommen oder durch die Anerkennung von Wasser als Voraussetzung für Ökosystemleistungen.

Höheren Grundwasserentnahmen sind jedoch durch den berechtigten Schutz grundwasserabhängiger Ökosysteme und Fließgewässer oder durch die Gefahr entnahmebedingter Grundwasserversalzungen vielfach Grenzen gesetzt. Darüber hinaus wird auch die Qualität unserer Grundwasserressourcen durch eine Vielzahl von Stoffeinträgen zunehmend in Mitleidenschaft gezogen.

Es gibt bereits Managementansätze und technische Lösungen zur Entschärfung dieser Nutzungskonflikte. Weitere Lösungsmöglichkeiten werden erforscht oder erprobt. Darüber hinaus zwingt der Klimawandel dazu, sich bereits heute auf weit in der Zukunft liegende Szenarien vorzubereiten und mit deren immanenten Unsicherheiten umzugehen. Dies erfordert besondere Kompetenzen – von der universitären Ausbildung über die Forschung bis hin zum Verwaltungshandeln.

Die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien stellt im im Rahmen eines Parlamentarischen Abends am 26. April 2022 in Berlin anhand konkreter Beispiele vorhandene und perspektivische Ansätze vor, wie sich Norddeutschland bei Nutzung und Schutz von Grundwasserressourcen auf den Klimawandel einstellt. Beleuchtet werden nicht nur geowissenschaftliche, geotechnische und wasserwirtschaftliche Aspekte, sondern auch deren gesellschaftliche Akzeptanz, ohne die sich weitreichende Maßnahmen nicht realisieren lassen. Dazu haben mehrere Wissenschaftler und Experten begleitende Fachbeiträge verfasst, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln Lösungsansätze für die Grundwasserproblematik und das Wahrnehmungsdefizit erarbeitet haben. Auch ich durfte als Wasserblogger und Kommunikationsexperte meine Meinung beisteuern. Titel des Beitrages, von dem ich demnächst eine Kurzfassung im Blog veröffentlichen werde: “Wasserampel und dynamische Wasserpreise – Ein Plädoyer für ökonomische und kommunikative Anreizinstrumente zum sorgsamen Umgang mit der Ressource Grundwasser“.

Die Veranstaltung findet am 26.04.2022 ab 17 Uhr in der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund statt, In den Ministergärten 10, 10117 Berlin-Mitte.

Die Veranstaltung ist offen und kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist jedoch unter den gegenwärtigen Bedingungen auf maximal 200 begrenzt. Verbindliche Teilnahmezusagen werden erbeten bis zum 16.04.2022 an die auf dem nachstehenden Anmeldeformular angegebene Adresse. Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt.

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Die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien (AGG) ist ein Zusammenschluss führender Persönlichkeiten aus Bereichen von Hochschulen, Unternehmen und Behörden. Ihre Mitglieder werden durch das Präsidium berufen. Sie hat eine Vielzahl von Veranstaltungen, Symposien, Parlamentarische Abende und Gesprächsrunden zu länderübergreifenden Geoproblemen durchgeführt und dazu zahlreiche Veröffentlichungen herausgebracht, von denen die „Blauen Hefte“ am bekanntesten sind.

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