Funkwasserzähler auf dem Vormarsch! – Wasserwirtschaft trifft sich am 8.11. zum Online-Erfahrungsaustausch des BDEW

Fernauslesbare Wasserzähler oder “Smart Meter“ wurden in Deutschland lange Zeit argwöhnisch betrachtet. Viel zu gut erschien die Messinfrastruktur hierzulande, als dass Änderungen hätten notwendig sein können. Zudem überwogen in der öffentlichen Wahrnehmung lange Zeit die Bedenken gegen die Datennutzung. Das hat sich massiv geändert. Von Seiten der Daten- und Verbraucherschützer hat es „grünes Licht“ gegeben. Daher schreitet der „Roll Out“ der innovativen Messsysteme in der Wasserwirtschaft nunmehr unaufhörlich voran. Denn deren Vorteile, allem voran die Abrechnungsvereinfachung und die Leckageerkennung, zahlen auf die Effizienz und Ressourcenschonung ein und machen die digitalen Wasserzähler zum wichtigen Bestandteil der digitalen Wasserwende in Deutschland.

Symptomatisch für das Umdenken ist für mich eine Wasserverbandssitzung in einer hessischen Mittelstadt. Ich war eigentlich als Experte für Wasserpreise eingeladen worden. Meinem Impulsvortrag folgte eine Diskussion über ein Pilotprojekt zum Austesten von digitalen Wasserzählern. Aber mit „Datenschutz“ und „Funkstrahlung“ wurden jene Ängste bedient, die hierzulande lange die Narrative um die digitalen Wasserzähler speisten. Die Bedrohungen waren wichtiger als die Chancen. Ungeachtet der Tagesordnung erbat ich in besagter Verbandsversammlung das Wort und konnte so die Kommunalpolitiker überzeugen, dass mithilfe der digitalen Zähler die Leckagen in privaten und öffentlichen Gebäuden frühzeitig erkannt und Unstimmigkeiten bei den Zählerablesungen verhindert werden können. Prompt drehte sich die Diskussion hin zu den Vorzügen eines solchen Vorhabens. Drei Jahre später ist bereits der Rollout im vollem Gange. 

„Die Vorzüge in den Mittelpunkt stellen“, scheint mittlerweile vielerorts die Devise bei der Einführung von digitalen Wasserzählern zu sein. Denn eine Befragung von über 2.700 Unternehmen der Wasserwirtschaft durch den BDEW, die Dr. Uwe Pöhls vom I.E.S.K. und ich gemeinsam in dessen Auftrag durchgeführt habe, kommt zu ganz überraschenden Ergebnissen. Denn die Wasserwirtschaft in Deutschland ist bei der Einführung der innovativen Wasserzähler-Generation offensichtlich schon viel weiter als bisher angenommen. Die Teilnahmequote von 27 Prozent an der Befragung, die im Sommer 2022 durchgeführt worden ist, zeigt, wie wichtig den Unternehmen dieses Thema ist. Die genannten Vorteile teilen sich die Unternehmen und die Kunden: Mit 80 Prozent war die „Abrechnungsvereinfachung“ der wichtigste Treiber, gefolgt von „Verringerung der Schätzquote“ mit 69 Prozent, die „Spitzenerkennung“ 66 Prozent und „Leckageerkennung“ mit 61 Prozent der Antworten.

Der BDEW veranstaltet am 8. November 2022 ein spannendes und fachlich hochwertiges Online-Event zum Thema Funkwasserzähler“. Neben der Vorstellung der Ergebnisse der Befragung werden folgende Fragen für die Unternehmen der Wasserwirtschaft beantwortet: „Welche Vorteile haben Funkwasserzähler?“, „Was gibt es bezüglich Eichrecht und Eichfristen zu beachten?“, „Welche technischen Aspekte spielen eine Rolle und welches Funknetz ist zu bevorzugen?“ Und letztendlich: „Wie lassen sich datenschutzrechtliche Bedenken von Kunden entkräften?“ – Die Antworten liefern Experten aus der Zähler- und Wasserwirtschaft. Aufschlussreich dürfte die Veranstaltung auch für viele Politiker sein, denn dort werden sie erfahren, wie in zahlreichen Kommunen bereits mit Erfolg an der digitalen Wasserwende in Deutschland gearbeitet wird.

(C) Beitragsfoto Canstock von iDesign

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