Wasserknappheit: von der Toilette zum Wasserhahn

„Wertvolles Wasser aus der Natur!“ Wer dabei an unser Trinkwasser denkt, kann sich nicht vorstellen, das es auch anders geht. In den USA wird künftig eine der größten Städte des Landes ihr Wasser aus Abwasser gewinnen.

Das Silicon Valley Advanced Water Purification Center soll ab Oktober die kalifornische Stadt San Jose und ihr Umland mit derart aufbereitetem Wasser versorgen. Dank der Reinigungsleistung der 68 Millionen US-$ teuren Anlage soll ein sechsmal sauberes Wasser als aus herkömmlichen Wasserwerken herauskommen.

Ein Problem allerdings bleibt dem Versorger: die Haushalte werden das Wasser nicht akzeptieren – trotz der Reinheit. Daher werden Landwirtschaft und Industrie davon profitieren. Die Verantwortlichen glauben, dass es noch mindestens 20 Jahre dauern wird, bis die Endverbraucher überzeugt sein werden.

Im Orange County im Süden der USA gibt es bereits ein solches sinnigerweise „toilet-to-tap“, also ‚von der Toilette zum Wasserhahn‘, genanntes Versorgungssystem. Allerdings ist dort die Wasserknappheit auch deutlich höher.

Seit 2010 trinkt auch die Bevölkerung in Singapur recyceltes Abwasser. Das unter der Bezeichnung NEWater verteilte Wasser deckt rund 30% des Bedarfs des aufstrebenden asiatischen Stadtstaates, der damit seine Abhängigkeit vom Nachbarstaat Malaysia verringern wollte. Für die Reinheit des Wassers sorgt eine Membranfiltration und eine UV-Bestrahlung.

Erfreuen wir uns also hierzulande unseres weitestgehend natürlichen Trinkwassers und schützen wir die Ressourcen, damit dies auch so bleiben kann. Jedenfalls erwarten die Experten in Deutschland trotz Klimawandels keine Wasseknappheit, die eine solche Aufbereitung erforderlich machen könnte.

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