Anfang Februar ging es international durch die Medien: Ein Hacker hat in Florida versucht, Wasser im öffentlichen Versorgungsnetzwerk zu verseuchen. In Nordrhein-Westfalen standen inzwischen mehrfach Krankenhäuser im Fokus von Cyberangriffen, mit durchaus schwerwiegenden Folgen. Das Thema IT-Sicherheit hat es mindestens in der Wasserwirtschaft wieder in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit geschafft. Da hat das neu gegründete Kompetenzzentrum Digitale Wasserwirtschaft NRW mit seiner Geschäftsführerin Dr. Ulrike Düwel die Impulse aufgegriffen und das Thema ganz oben auf der Agenda gesetzt. So war es folgerichtig, dass es Diskussionsbedarf gibt. Für den 18. März 2021 wurde jetzt die Branche zu einer onlinebasierten Veranstaltung unter dem Titel „Hacking kritischer Infrastrukturen – heute Florida – morgen bei uns?“ eingeladen.
Bedrohungslage steigt
Eigentlich überraschend, dass dieser Titel der Veranstaltung mit einem Fragezeichen endet. Vermutlich ist das die obligatorische Rhetorik für das Eventmarketing. Denn wer beide Szenen im Blick hat: die Hacker ebenso wie die Wasserwirtschaft, wird die Meinung teilen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es auch ein deutsches Wasserwerk treffen wird. Gerade kleineren Betrieben fehlen die notwendigen Ressourcen, um bei der IT-Sicherheit mit der Geschwindigkeit der Digitalisierung Schritt halten zu können.
In einem Vorgespräch kam der Gedanke auf, ob nicht die Hersteller der Systeme und Hardware-Komponenten eine größere Verantwortung bei der Sicherheit übernehmen müssten. Schließlich stellte sich doch bei mehreren derartiger Attacken heraus, dass nicht allein menschliches Versagen auf Seiten der betrieblichen Anwender ursächlich für das „offene Scheunentor“ war, durch die Hacker den Zugang erhielten, sondern unzureichende Absicherungen der Systeme bei oder nach Implementierung durch den Lieferanten oder Dienstleister. Insbesondere die „Fernwartung“ hat hier eine bemerkenswerte Karriere gemacht, dabei lässt der Begriff genau genommen schon das Risiko sichtbar werden. Deshalb vergeht auch keine Veranstaltung über Cybersicherheit, bei der nicht die Remote-Zugänge im Mittelpunkt gestanden hätten. So auch in Florida: da war es ein nicht abgesicherter Fernwartungszugang unter der TeamViewer-Software.
Die Veranstalter versprechen: „Lassen Sie uns gemeinsam das Thema aus verschiedenen Perspektiven betrachten und offen diskutieren. Ohne den Diskussionen vorzugreifen: Wir sind gerne bereit, nach der Veranstaltung mit Ihnen gemeinsam die Erarbeitung einer Roadmap CyberSicherheit in der Wasserwirtschaft voran bringen.“ – Das hört sich vielversprechend an!
Datum 18.03.2021 – Uhrzeit 14:00 – 16:30
Max. Teilnehmer 300
Kostenlos – Hier geht es zur Anmeldung
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