Mikroplastik – Politik und Wissenschaft wollen Gewässer schützen

„Mikroplastik ist Teil eines globalen Umweltproblems“, beschrieb UBA-Präsidentin Maria Krautzberger der Deutschen Presse-Agentur das Problem der bundesweit rund 500 Tonnen Mikroplastik, die Jahr für Jahr allein über Kosmetika in die Umwelt und in die Gewässer gelangen. Das ist aber nur ein Teil, denn zu den Kleinstpartikeln aus Kunststoff zählen auch Mikrofasern von Kleidungsstücken, die bei der Wäsche gelöst werden, und Bruchstücke von Kunststoffverpackungen. Politik und Wissenschaft sehen Forschungsbedarf und arbeiten gemeinsam am Gewässerschutz.

Die Grünen haben für die heutige Sitzung des Bundestages einen Antrag eingebracht, um Flut der kleinen Kügelchen in Deutschland einzudämmen. Demnach soll der Deutsche Bundestag die Bundesregierung auffordern, dass die Mikroplastikpartikel zum Beispiel aus Kosmetika und Körperpflegeprodukten geregelt entsorgt und ihre Freisetzung in der Umwelt vollständig unterbunden wird. Auch soll die Bundesregierung den Ausstieg aus der Verwendung von Mikroplastikpartikeln in Kosmetika und Reinigungsmitteln aktiv zu unterstützen und Öffentlichkeit und Bundestag regelmäßig über ihre Dialog-Ergebnisse mit der Wirtschaft zu informieren. Noch wichtiger aber dürfte die dritte Forderung sein, nämlich die Forschungsaktivitäten Mikroplastik in der Umwelt sowie die Abwassertechnikforschung zu intensivieren.

Denn auch wenn das Thema die Medien bewegt und Besorgnis bei den Verbrauchern auslösen mag, eigentlich sind die Gefahren noch zu wenig bekannt und die Auswirkungen unzureichend erforscht. Das bestätigt auch Ralf Bertling von Fraunhofer UMSICHT (Oberhausen) auf Anfrage gegenüber LebensraumWasser. „Man weiß gegenwärtig noch zu wenig über Mikropartikel in der Umwelt“, begründet Bertling den Forschungsbedarf. Seit März 2014 gibt es bei Fraunhofer UMSICHT mit der »AG Mikroplastik« eine interdisziplinär zusammengesetzte Gruppe von Forschern, in der sich verschiedene Kompetenzen gebündelt dem Thema Mikroplastik widmen. „Es gibt Handlungsbedarf“, heißt es unisono in der AG. Am 19. Februar veranstaltet UMSICHT „nANO meets water VI Nanotechnik für die Wasser-Praxis“. Dort sollen Nano Meets WaterInnovationen im Bereich Nanotechnik in der Abwasserbehandlung und die Ausbreitungspfade von Nanopartikeln im Wasser ebenso diskutiert werden, wie neue Erkenntnisse zur Toxizität von Nanopartikeln. Man darf sich von Veranstaltungen wie dieser, solide Fakten über die Gefahren durch Mikropartikel, aber auch neue Erkenntnisse über Aufbereitungswege und -methoden in Kläranlagen erhoffen.

In jedem Fall kommt politisch und wissenschaftlich immer mehr Bewegung in das Thema Mikropartikel. Aber auch die Konsumenten können die Umwelt und sich selber schützen. Wer sich dafür interessiert, was wir Verbraucher tun können, findet auf LebensraumWasser für den Einkaufs-Check eine App für das Smartphone klick hier! und Links zu weiteren hilfreichen Seiten.

Hier geht es zum Antrag_Gruene_Mikroplastik_BT_Drs_18_3734
Hier geht es zur Veranstaltung UMSICHT klick hier!

 

 

1 Kommentar

  1. Vielen Dank für den informativen Artikel und den Link zur App “ Beat the micro bead“, die möchte ich gern mal ausprobieren.
    Viele Grüße, Marlene

2 Trackbacks / Pingbacks

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