Illegaler Marihuana-Anbau verschärft Dürrefolgen in Kalifornien

Die kalifornische Landwirtschaft leidet erneut unter einer historischen Dürre. Diese trifft nicht nur den Anbau von Getreide und Gemüse, sondern auch den von Marihuana. Es fehlt Wasser für die Menschen, Pflanzen und Tiere. Während die Landwirte ihre Plantagen aufgeben, beschaffen sich die Betreiber illegaler Marihuana-Anbaugebiete ihr Wasser zu Lasten anderer Nutzer. Die „berauschenden“ Pflanzen müssen reichlich bewässert werden. Dabei ist „reichlich“ wörtlich gemeint, denn für die Bewässerung sind bei den Temperaturen bis zu 10 Liter für eine Pflanze täglich erforderlich. Während in Kalifornien der Anbau für medizinisch benötigtes Rauschgift in kleineren Anlagen sogar legal ist, und die Bewässerung in geordneten Bahnen läuft, wird in öffentlichen Wäldern und auf Feldern illegaler Großanbau betrieben. Im Verborgenen blühen nicht nur die Pflanzen, sondern auch ein Riesengeschäft mit gravierenden Folgen für die Umwelt. Nicht nur der „Wasserraub“ schadet der Umwelt, sondern auch der „Pflanzenschutz“. Rattenbekämpfungsmittel und giftige Chemikalien werden ohne Rücksicht auf die Natur verwendet. Deren Rückstände bedrohen auch die Fischindustrie an der Küste.

Als Teil der Dürrebekämpfung wollen daher einige Mitglieder des US-Repräsentatenhauses den Marihuana-Anbau aus öffentlichen Anlagen verdrängen. Der kalifornische Repräsentant John Garamendi erklärt den Bann: „Sie verbrauchen das Wasser illegal. Sie nutzen das Land illegal. Und sie schützen ihre Produkte allem Anschein nach mit illegalen Waffen.“ Allein in Kalifornien, Colorado und Washington wurden unlängst 252 illegale Anbauflächen entdeckt.

Bereits in der kalifornischen Dürre von 2009 standen die illegalen Marihuana-Plantagen im Fokus der Politik. Sogar die Wasserversorger machten öffentlichen Druck, weil ihnen wegen der Bewässerung des Rauschgifts für die öffentliche Versorgung tausende Kubikmeter dringend benötigte Wasserressourcen abgegraben wurden.

Kalifornien ist der populärste Staat für Marihuana. Fast 86 Prozent der US-Produktion von 1 Million Pflanzen wurden dort 2012 gezogen. Zwar ist der Gebrauch von Marihuana nach nationalem US-Recht illegal und damit strafbar, aber Kalifornien und 15 weitere US-Bundesstaaten erlauben es seit 1996 für medizinische Zwecke. Schon jetzt werde in Kalifornien mit dem Anbau der Hanf-Pflanze inzwischen mehr Geld verdient als mit Weizen und Gemüse.

Ein Beitrag zu den Umweltfolgen: http://www.youtube.com/watch?v=IFNe_KZhPZw

Wer sich für die dramatischen Folgen der Dürre interessiert, wird hier fündig: http://blogs.faz.net/digital/2014/03/01/duerre-kalifornien-und-grenzen-der-vorstellungskraft-497/

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