Es ist eine der einfachsten Geschäftsideen die man sich denken kann – und eine erfolgreiche zudem: Wasser abfüllen und in Flaschen verkaufen. Während Wasserversorgungsunternehmen Milliardenbeträge in Wasserwerke oder Leitungsnetze investieren, profitiert eine mächtige Industrie im Stillen vom Durst der Menschen: die Flaschenwasserbranche. Mehr als 30 Milliarden Euro setzen die Abfüller von Wasser in Flaschen weltweit jährlich um. Während früher die vielen kleinen lokalen Anbieter den Durst der Konsumenten stillten, haben diese Rolle jetzt die großen Vier übernommen: Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi-Co. Sie haben nicht nur die grünen Glasflaschen, sondern auch die Anbieter verdrängt. Da sie zugleich die Marktgesetze ändern, wachsen ihre Umsatzerlöse und Gewinne immer weiter an. Auch wenn in Europa und in den USA der große Durst gestillt zu sein scheint, wächst die Nachfrage und damit das Volumen der Märkte in den Schwellenländern unaufhaltsam an.
Diese Erfolgsgeschichte sollten eigentlich Fragen aufwerfen. Sie werden nur selten gestellt. Viele Konsumenten kennen und kaufen die Marken wie Vitell, Volvic, San Pellegrino und so weiter, kaum einer aber kennt die mächtigen Konzerne, die diesen wichtigen Markt so beherrschen, noch weniger kennen die Gründe für deren Erfolg und die Gesetze des Marktes. Wir Konsumenten interessieren uns für Mineralölmarken und Kraftstoffpreise. Wir wissen stets so es den preiswertesten Kaffee gibt, auch Zigarettenmarken und Schnäppchenpreise werden verfolgt. Kaum aber einer interessiert sich für Wasser. Weniger noch als für Leitungswasser gilt die Aufmerksamkeit dem Flaschenwasser. Es geht ja „nur“ um Wasser. Wenn man aber genauer hinschaut, verbirgt sich hinter alledem eine spannende Geschichte, in der sich auch Entwicklungen widerspiegeln, über die heute kontrovers diskutiert wird: Globalisierung von Nahrungsmitteln, Wassernutzungskonkurrenzen, versiegende Quellen, Wasser als Handelsware und das Spiel „David gegen Goliath“.
Flaschenwasser ersetzt in vielen Ländern immer häufiger das Leitungswasser. Oder schlimmer noch, da in einigen Regionen dieser Welt einflussreiche Kräfte am Flaschenwasser verdienen, wird verhindert, dass man dort Leitungswasser trinken kann.
Während die Wasserversorger weit reichende Regelwerke und Gesetze zu beachten haben und als Unternehmen der Daseinsvorsorge im Fokus der Öffentlichkeit stehen, agieren die Mineralbrunnen im Stillen. „Diese Industrie zählt zu den am schnellsten wachsenden und am wenigsten regulierten Branchen der Welt“, behaupten daher Kritiker wie die kanadischen Umweltaktivisten Maude Barlow und Tony Clarke.
Die Entwicklungen in der Flaschenwasserindustrie lassen auch die öffentlichen Wasserversorger nicht unberührt. Im Gegensatz zur öffentlichen Wasserversorgung sind Flaschenwasser-Unternehmen kaum regulierenden Einflüssen ausgesetzt. Sie können die Preise für ihre Waren frei bestimmen, schließlich sind sie keine Monopolisten. Und dennoch wächst der Markteinfluss der Großkonzerne mit jeder Übernahme einen regionalen Wettbewerbers. Wie öffentliche Wasserversorger greifen auch sie auf natürliche Quellen zurück. Währen die Versorger aber für ihre Leitungsnetz Millionen investieren und für den Liter einen Wasserpreis von rund 0,2 Cent erheben, verlangen die Flaschenwasserabfüller mindestens das 100-fache. Dabei liegt der von ihnen geschaffene Mehrwert grob betrachtet allein in der Abfüllung und in der Distribution – und natürlich in der Vermarktung. Ob das den Preisunterschied rechtfertigt? Nein, aber so wird er ermöglicht. Denn das Marketing macht aus H2O ein besonderes Produkt.
Der Flaschenwasser-Markt wächst. Während in den Industriestaaten der Wasserverbrauch ständig sinkt, findet das Flaschenwasser-Trinken in den Industriestaaten immer mehr, zumeist gesundheitsbewusste, Anhänger. Die Gründe für das Wachstum in den Entwicklungsländern sind viel rudimentärer. Dort wo die Leitungswassersysteme schlecht oder einfach nicht vorhanden, dient das in Flaschen abgefüllte Wasser zum Überleben. Und da mischen die Großen natürlich auch mit. Die Flaschenwasserindustrie wird von den globalen Nahrungsmittelkonzernen dominiert. Sie haben die Macht und das Geld, diesen Wassermarkt für ihre Geschäfte zu gestalten.
Wenn man Bedenken hinsichtlich der Trinkwasserqualität in Deutschland hat sollte man sich eine kleine handelsübliche Revers Osmose Filteranlage zulegen, die gibt es schon ab 70 € im Internet. Wenn einem das Osmosewasser nicht schmeckt, ist es empfehennwert eine kleine Priese Salz zuzusetzen, ich nehme Himalayasalz, um es aufzumineralisieren. Das spart jede Menge Schlepperei Müll Geld.