Brasilien kämpft mit Geldstrafen gegen Wasserspar-Verweigerer

Der Ton im Kampf gegen die Wasserknappheit in Brasiliens Bundesstaat São Paulo wird rauer. Temperaturen auf Rekordhöhe und die stärkste Trockenheit seit 80 Jahren setzen den Südosten Brasiliens weiterhin stark zu. Dabei handelt es sich um die Region, die 60 Prozent der Wirtschaftskraft des Landes darstellt und zudem im hohen Maße von der Wasserkraft abhängig ist. Somit ist auch die Energieversorgung in Gefahr. Die Klimaentwicklung der vergangenen Monate bedroht daher mehr als nur eine Region – es ist die Lebensader des lateinamerikanischen Musterlandes. Schon zur Fussball-WM im letzten Sommer waren Blackouts befürchtet worden.

Sabesq Spartarife Brasilien
Sabesq Spartarife Brasilien

Daher will der Gouverneur des Bundesstaates Geraldo Alckmin jetzt Strafen an jene Wassernutzer vergeben, die ihren Wasserverbrauch erhöhen und in den Städten vom Wasserversorgungsunternehmen des Bundesstaates Sabesp versorgt werden. Wer seinen Verbrauch um bis zu 20 Prozent über dem Durchschnitt erhöht, muss auch einen Aufpreis von 20 Prozent auf seine Rechnung bezahlen. Wer über 20 Prozent Mehrverbrauch hat, zahlt 50 Prozent mehr. Aber auch Sparer werden belohnt: Reduziert man seinen Verbrauch um 20% oder mehr, erhält einen Rabatt von 30 Prozent. Diese Regelung gilt seit dem 1. Januar. Es gibt auch eine soziale Komponente: Wer seinen Verbrauch erhöhen muss, etwa weil ein neues Familienmitglied hinzugekommen ist, kann die Rücknahme der Strafe beantragen. Geringverbraucher droht keine Strafe.  Schon kurz nach Ankündigung der Maßnahmen konnten erste Erfolge verzeichnet werden. So reduzierten im November 2014 bereits über die Hälfte der Kunden ihren Wasserverbrauch um über 20 Prozent und kamen damit in den Genuss des Preisnachlasses. Damit konnten im Monat über 10 Millionen Kubikmeter Trinkwasser eingespart werden, genug um 1,2 Millionen

Sabesq versorgt als börsennotiertes, mehrheitlich staatliches Unternehmen, rund 25 Millionen mit Trinkwasser und entsorgt Abwasser von 22 Millionen. Neben der Metropole São Paulo versorgt das zu den weltweit größten Wasserversorgern zählende Unternehmen 363 der 645 Kommunen Brasiliens und damit rund 60 Prozent des ganzen Landes.

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