Ein erfolgreiches Pilotprojekt empfiehlt sich zur Nachahmung: An die Trinkwasserleitung angeschlossene Wasserspender leisten einen Beitrag zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement und zur Mitarbeiterzufriedenheit.
Die Belegschaft im Mülheimer Rathaus möchte ihre Wasserspender nicht mehr missen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Mitarbeiter-Befragung. Im Herbst 2012 hatte die Stadt Mülheim an der Ruhr mit privaten Partnern die Gesundheitsinitiative fit@job im Rahmen ihres Betrieblichen Gesundheitsmanagement für die Rathausbelegschaft gestartet. Dazu wurden im Rathaus zehn leitungsgebundene Wasserspender aufgestellt. Diese sind an der Trinkwasserleitung angeschlossen und sprudeln bei Bedarf das gekühlte Wasser auf. Die Belegschaft kann sich ebenso wie Rathausbesucher und Passanten kostenlos bedienen und sich mit Wassergetränken versorgen.
Erreicht werden sollte, den Mitarbeitern das Mitbringen von Getränken zu ersparen und sie damit dazu zu animieren, mehr und gesünder zu trinken. Die Rechnung ist aufgegangen, steht nach der Online-Befragung nun fest. Nahezu 50 Prozent der 450 angeschriebenen Mitarbeiter gaben ihre Antworten ab.
Die Ergebnisse: Mehr Gesundheit und höhere Zufriedenheit
Die Ergebnisse können beeindrucken und zur Nachahmung anregen:
- Acht von zehn Befragten zapfen ihre Wassergetränke aus den Spendern.
- Fast 60 Prozent der Teilnehmenden erklärten, seit Aufstellung der Wasserspender mehr zu trinken, davon ein Viertel sogar deutlich mehr.
- Dreiviertel gehen davon aus, durch ausreichendes Trinken ihre Gesundheit zu fördern.
- Beachtliche 60 Prozent der Teilnehmenden erklären, dass sich ihre Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber in Folge des Aufstellens der Wasserspender im Rathaus erhöht hat
Es liegt nahe, dass Menschen generell einen Zusammenhang zwischen Flüssigkeitskonsum und ihrer Gesundheit bzw. Leistungsfähigkeit sehen. Am Arbeitsplatz mangelt es aber häufig an geeigneten Versorgungsmöglichkeiten. Insbesondere in Stadtzentren steht die Zahl der dort Beschäftigten häufig in einem Missverhältnis zur Zahl von vorhandenen Supermärkten oder Kiosken. Für den gesundheits- und umweltbewussten Arbeitnehmer ist das problematisch, wenn er mit dem öffentlichen Nahverkehr anreist; will er seinen Flüssigkeitsbedarf decken, muss er sich im Voraus mit Getränken eindecken und sie zum Arbeitsplatz schleppen. Gerade Mitarbeiter von Stadtverwaltungen erleben das, da sie in der Regel in der Stadtmitte angesiedelt sind. Insoweit zeigt dieses Projekt eine repräsentative Ausgangssituation.
Doppelter Nutzen: Zufriedenheit und Gesundheit
Für einen Arbeitgeber, der Wasserspender aufstellt, um damit das Betriebliche Gesundheitsmanagement zu fördern, ist es erfreulich, wenn die Arbeitnehmer das Angebot annehmen und mehr trinken. Doppelter Nutzen ist geschaffen, wenn diese Maßnahme sich auch noch die Arbeitsplatzzufriedenheit steigert – wie unter den Mülheimer Befragten. Das Gerät dient auch als Treffpunkt und bietet Gelegenheit zum Austausch unter den Kollegen.
Zur Nachahmung empfohlen
Die Ergebnisse aus Mülheim belegen, dass sich leitungsgebundene Wasserspender für die Arbeitgeber auszahlen. Neben den erwähnten Effekten reduzieren sich die Kosten für andere gesundheitsfördernde Maßnahmen mit ähnlichen Zielen. Die Geräte leisten zudem einen Beitrag zum Klimaschutz, da das Wasser in Mehrwegflaschen abgefüllt wird. Interessierte können Näheres von Lebensraumwassser erfahren.
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