Wassergebührenanstieg in Baden-Württemberg bleibt unter allgemeiner Preisentwicklung

Bundesweit bleibt die Wasserpreisentwicklung weitgehend unterhalb der Inflationsrate. So auch in Baden-Württemberg. Dort verteuerten sich durchschnittlichen Wassergebühren und -Preise zwischen 2022 und 2023 zwar stärker als in den Vorjahren, jedoch blieben sie unter der Gesamtteuerung (Inflationsrate). Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg mitteilt, kosteten Trinkwasser und Abwasser zum Stichtag 1. Januar 2023 rund 5 Prozent und das Niederschlagswasser rund 4 Prozent mehr als im Januar 2022. Damit bleibt dort die Teuerung bei den Wassergebühren und -preisen deutlich unter der Inflationsrate, die im selben Zeitraum bei 8,5 Prozent anstieg. Eine Entwicklung, die auch in anderen Bundesländern festzustellen ist.

Trink- und Abwasser um 11 Cent teurer

2023 kostet Trinkwasser in Baden-Württemberg durchschnittlich 2,44 Euro je Kubikmeter (EUR/m³) und damit 0,11 EUR/m³ mehr als noch vor einem Jahr. Auch die Abwassergebühr erhöhte sich um 0,11 EUR/m³ auf 2,11 EUR/m³ und die Niederschlagswassergebühr um 0,02 Euro je Quadratmeter (EUR/m²) gebührenwirksame Fläche auf 0,51 EUR/m².

Der bundesweite Trend zu höheren festen Grundgebührenanteilen zeigt sich in einem im Vergleich zu den übrigen Gebührenbestandteilen stärkeren Anstieg. Die Grundgebühr liegt 2023 mit durchschnittlich 58 Euro (Jahresbetrag) um knapp 5 Euro (9  Prozent) über dem Vorjahr. Allerdings macht ihr Anteil an der Verbraucherrechnung für Wasser mit nur 6  Prozent einen deutlich geringeren Anteil als die verbrauchsabhängigen Trinkwasser- und Abwassergebühren aus. Im Bundesgebiet sind es rund 18 Prozent Fixpreisanteil.

Gebührenhöhe und -entwicklung unterscheiden sich in den Gemeinden

Die Gebührenspanne beim Trinkwasser reicht von 0,32 EUR/m³ bis 5,35 EUR/m³ und beim Abwasser von 0,44 EUR/m³ bis 6,21 EUR/m³. Auch beim Niederschlagswasser liegen die niedrigste und höchste Gebühr mit 0,00 EUR/m² (die Gebühr wurde für 2023 ausgesetzt) bzw. 0,06 EUR/m³ und 1,43 EUR/m² weit auseinander. In den Gebühren äußert sich der lokale Aufwand für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, der zum Beispiel von der Siedlungsstruktur, der Ergiebigkeit und Qualität der Wasservorkommen vor Ort oder den Anforderungen an die Kläranlagen abhängt.

Die interaktive Karte auf der Website des Statistischen Landesamt bietet einen differenzierten Blick auf die Trinkwasser-, Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühren bzw. -Preise (Q: Statistik BW)

Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg gibt es auch in der Gebührenentwicklung Unterschiede zwischen den Gemeinden. In gut der Hälfte der 1.101 Gemeinden blieben die Gebühren im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Dagegen verteuerte sich das Trinkwasser in 40 Prozent der Gemeinden, beim Schmutzwasser- und Niederschlagswasser waren es mit 35 Prozent bzw. 28 Prozent etwas weniger Gemeinden. In einem kleinen Teil der Gemeinden verringerten sich die Gebühren für Trinkwasser, Schmutz- und Niederschlagswasser gegenüber 2022 sogar, denn zu viel erhobene Gebühren müssen nach der Nachberechnung an die Verbraucherinnen und Verbraucher zurückgegeben werden.

Quellen Weiterführendes

Beitragsfoto von Gerd Altmann auf Pixabay

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