Trinken wir genug? – Der Wasserbedarf des Menschen

Immer wieder stellen wir uns die Frage, ob wir denn genug trinken und wieviel die richtige Menge ist. Der nachfolgende Beitrag liefert Antworten und zeigt auf, welche Bedeutung das Trinken von Wasser noch haben kann.

Der Wasserbedarf des Menschen

Der Mensch besteht zum großen Teil aus Wasser. Je nach Alter beträgt der Anteil zwischen 50 bis 80 %. Dieser menschliche Wasserhaushalt ist durch Ausscheidungen ständig in Bewegung. 5 bis 6 % beträgt der tägliche Umsatz des Wassers im Körper, also zwischen 10 und 30 Kg.

Auf Grund seiner besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften ist Wasser geradezu prädestiniert, Lebensprozesse zu ermöglichen und zu erhalten. Wasser hat für alle Lebewesen eine elementare Bedeutung. Es dient als Lösungs-, Transport- und Kühlmittel, als Reaktionspartner biochemischer Reaktionen und nicht zuletzt als Baustoff. Ein ausgeglichener Wasserhaushalt hält somit die wichtigen Körperfunktionen in Bewegung. Wasser ist die Flüssigkeitsgrundlage für Blut, Lymphe und Verdauungssäfte. Bei wichtigen Stoffwechselprozessen tritt Wasser zudem als Reaktionspartner auf und dient es als Wärmeregulator und Schutzfaktor gegen Überhitzung.

Folgen unzureichender Wasserzufuhr

Weil das Wasser für den Körper so wichtig ist, birgt unzureichender Wasserkonsum große Gefahren. Mittels Durst und Ausscheidungen über Nieren, Haut, Lunge und Darm wird der körperliche Wasserhaushalt geregelt. Ein Durstgefühl entsteht, wenn der Körper mehr als 0,5 % seines Wassergehalts verliert, das sind je nach Gewicht etwa 0,3 bis 0,4 l Wasser täglich. Da ein Erwachsener je nach Alter täglich 2 bis 2,5 Liter Wasser täglich verliert, muss diese Menge durch Flüssigkeitsaufnahme wieder ausgeglichen werden, und zwar möglichst kurzfristig. Denn obwohl Wasser ein Grundbestandteil des menschlichen Körpers ist, verfügt der Mensch nur über geringe mobilisierbare Wasserreserven.
Flüssigkeitsverluste von etwas mehr als ein Liter, z. B. durch starkes Schwitzen oder anhaltende Durchfälle, vermindern bereits die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Werden diese Flüssigkeitsverluste nicht rechtzeitig ersetzt, wird dem Blut jene Flüssigkeit entzogen mit deren Hilfe es fließen kann. Gleichzeitig ist die Versorgung der Muskelzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen herabgesetzt. 5 % Verlust erzeugen einen beschleunigten Puls und steigende Körpertemperatur. Während die Konsequenzen von 10 % Wasserverlust sich noch auf Verwirrtheitszustände beschränken, führen 20 % unweigerlich zum Tode durch Nieren- und Kreislaufversagen. Trinken ist somit überlebenswichtig.
Dass die Menschen dennoch zu wenig trinken, zeigt ein Blick auf die Statistik: Die mittlere tägliche Flüssigkeitszufuhr aller Altersgruppen beträgt statistisch in Deutschland 1,7 Liter pro Person. Dabei stammen etwas mehr als ein Liter pro Tag aus Getränken und ein halber Liter aus der festen Nahrung. Bei einem Bedarf von 2 bis 2,5 Liter besteht somit statistisch eine Flüssigkeitsmangel von mehr als einem halben Liter täglich – mit Folgen für Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Trinkverhalten und Gesundheitsvorsorge

Trinkdefizite beeinträchtigen das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Menschen. Die ersten Erkenntnisse zu den Zusammenhängen zwischen Leistungsfähigkeit und Trinkverhalten stammen aus der Sportforschung. So fand man bei Sportlern, die zum Erreichen eines niedrigeren Wettkampfgewichts gezielt Körperwasser verloren hatten, ein verschlechtertes Kurzzeitgedächtnis. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen Psychologen der Universität Erlangen zusammen mit dem Bad Nauheimer Institut für Sporternährung. Die Experten stellten fest, dass sich ein Flüssigkeitsmangel nicht nur negativ auf die Leistung des Kurzzeitgedächtnisses auswirkt, sondern dass die dehydrierten Personen langsamer agierten, weniger flexibel waren, leichter die Übersicht verloren und größere Schwierigkeiten hatten, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Die negative Wirkung hielt sogar an. Die geistige Leistungsfähigkeit war am Folgetag noch stärker eingeschränkt als direkt nach dem Flüssigkeitsverlust. Um die volle geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten, reicht es demnach nicht aus, den Flüssigkeitsverlust im Nachhinein auszugleichen. Es ist somit besser, empfehlen die Ernährungsexperten, über den Tag verteilt ausreichend zu trinken und so einen Durst gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Erkenntnisse aus dem Sport haben natürlich auch Konsequenzen für die Arbeitswelt. Arbeitsmedizinische Untersuchungen in Betrieben haben gezeigt, dass bei unzureichendem Trinken Fehlerquote und Unfallhäufigkeit ansteigen. Wenn ein Getränkeautomat am Arbeitsplatz aufgestellt wurde und damit Getränke frei verfügbar waren, regte das die Angestellten an, während der Arbeit mehr zu trinken und damit wacher zu bleiben. Als Folge sanken die Fehlerquote und die Zahl der Arbeitsunfälle.

Wer viel trinkt fühlt sich wohl und kann somit auch mehr leisten. Arbeitgeber profitieren also davon, wenn Mitarbeiter Flüssigkeiten zu sich nehmen. Die Arbeitsstättenverordnung schafft eine Rechtsgrundlage. Sie verpflichtet Arbeitgeber, in den Pausenräumen Trinkwasser oder andere alkoholfreie Getränke zur Verfügung zu stellen. Natürlich steht es dabei den Arbeitgebern frei, Getränke kostenlos abzugeben. Diese Sichtweise erhält Rückendeckung von der bayrischen Landesregierung. So verweist das bayrische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz in seinem Handlungsleitfaden für den betrieblichen Gesundheitsschutz: „Im Tagesverlauf abfallende Leistung durch Müdigkeit, Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden ist häufig auf Flüssigkeitsmangel zurückzuführen. (…) Erfahrungsgemäß trinken die meisten Mitarbeiter nur dann ausreichend, wenn Flüssigkeit ohne Zeitverlust, bequem und kostenlos zur Verfügung steht, z.B. durch arbeitsplatznah aufgestellte Wasserspender.“

Besonders hoch ist der Flüssigkeitsbedarf an solchen Arbeitsplätzen die einer besonderen Hitze ausgesetzt sind. Diese Bedingungen sind ganzjährig in Branchen wie der Stahlindustrie, Wäschereien oder in den Sommermonaten im Gartenbau, Hoch- und Tiefbau anzutreffen. Deshalb fordern Gewerkschaften wie zum Beispiel die Industriegewerkschaft BAU in Holstein im Sommer 2009 für Bauarbeiter die Bereitstellung von Wasserspendern oder kostenlosem Mineralwasser. Für Arbeitgeber ist somit betrieblicher Gesundheitsschutz durch Getränkeangebote umso einfacher, je geringer die Kosten für die Getränke sind.
Coca-Cola hat sich auf dem Informationsforum Wasser 2009 unter dem Titel „Wasser gegen Stress“ mit den positiven Eigenschaften des Wassertrinkens für die Stressbewältigung am Arbeitsplatz auseinander gesetzt und damit einen weiteren Gesichtspunkt eingebracht. Ausgangspunkt war eine Studie der GfK – Gesellschaft für Konsumforschung, die bei 90% der Arbeitnehmer Stress am Arbeitsplatz feststellte. Gleichzeitig wiesen 30% der Befragten auf die Stress mindernden Eigenschaften des Wassertrinkens hin. Die Arbeits- und Organisationspsychologin Prof. Dr. Andrea Fischbach äußerte sich in dem Coca-Cola-Forum positiv zu den ernährungsphysiologischen Auswirkungen ausreichenden Wasserkonsums am Arbeitsplatz und hob dabei die kostenlose Bereitstellung von Wasser hervor: „Die kostenlose Bereitstellung von Wasser ist mehr als physiologische Stressprävention. Sie ist Ausdruck der betrieblichen Wertschätzungskultur, eine nicht zu unterschätzende Ressource in stressigen Zeiten“, wird die Wissenschaftlerin in der entsprechenden Coca-Cola-Pressemitteilung zitiert. Dies deckt sich mit dem Ergebnis der GfK-Studie: „Während nur 14 Prozent der ständig oder häufig gestressten Befragten ihr Mineralwasser am Arbeitsplatz kostenfrei erhalten, sind es unter denjenigen, die so gut wie nie oder nie gestresst sind immerhin 28 Prozent“, so Thomas Helmreich, Research Management der GfK.

Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Arbeitgeber, die mit einfachen Mitteln Leistungsfähigkeit und Gesundheit ihrer Belegschaft fördern wollen, sollten daher kostenlos Getränke anbieten. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen bieten sich leitungsgebundene Wasserspender an. Während Mineralwasserflaschen aufwändige Beschaffung und Bereitstellung der Flaschen sowie Rückführung des Leerguts erfordern, wird bei Wasserspendern das Wasser der Leitung entnommen und trinkfertig aufbereitet. Arbeitgeber, die ihrer Belegschaft die Getränke kostenlos zur Verfügung stellen, können mit Hilfe eines Wasserspenders sogar bis zu 80% der Kosten sparen. Auch ökologisch ist das Angebot mittels Wasserspendern dem Mineralwasserangebot deutlich überlegen. Abfüllung, Transportlogistik und Flaschenherstellung und -rückführung sowie –recycling verursachen ökologische Belastungen, die bei den Wasserspendern nicht anfallen. Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften werden diese Alternative nicht außer Acht lassen können.

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