Metropolregion Berlin-Brandenburg erarbeitet gemeinsame Wasserstrategie

Die Metropolregion Berlin-Brandenburg hat massive wasserwirtschaftliche Probleme: Wachstum der Metropolregion, Klimaveränderungen und Strukturwandel in der Lausitz. Daher wollen Brandenburg und Berlin ihre Zusammenarbeit bei der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung ausbauen. So wollen sie besser auf die neuen Herausforderungen reagieren können. Die Regierungen beider Länder haben deshalb am 4.11. auf ihrer gemeinsamen Kabinettssitzung in Potsdam beschlossen, eine „Wasserstrategie Hauptstadtregion 2050“ zu erarbeiten.

Langfristige Sicherung der Daseinsvorsorge

Mit dem strategischen Handlungskonzept sollen die Wasserversorgung und Wasserressourcennutzung, eine nachhaltige Gewässerbewirtschaftung und die Abwasserbeseitigung in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg langfristig abgesichert werden. Außerdem soll der sparsame Umgang mit Wasser gefördert und kommunale Vorhaben bei der Regenwasserbewirtschaftung unterstützt werden.

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel: „Wasser macht nicht an Landesgrenzen Halt. Das gilt für Grundwasser ebenso wie für unsere Fließgewässer. Deshalb werden wir unsere Landesstrategien grenzüberschreitend besser verzahnen. Besonders die Auswirkungen der Klimaveränderungen, aber beispielsweise auch der Strukturwandel in der Lausitz führen dazu, dass künftig weniger Wasser zur Verfügung stehen wird. Dem gegenüber steht ein steigender Wasserbedarf in der Metropolregion. Berlin ist zur Versorgung seiner Bevölkerung und Wirtschaft auf das aus Brandenburg zufließende Wasser angewiesen. Deshalb brauchen wir einen länderübergreifend abgestimmten Umgang mit unseren Wasserressourcen. Mit dem heute gefassten gemeinsamen Kabinettsbeschluss erarbeiten Brandenburg und Berlin erstmals eine gemeinsame Wasserstrategie.“

Anforderungen steigen, Wasserressourcen nehmen ab

Berlins Umweltsenatorin Manja Schreiner: „Wasser ist Leben. Bevölkerungswachstum und die wirtschaftliche Entwicklung erhöhen die Nachfrage nach dieser existenziellen Ressource in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg, während Klimawandel und Strukturveränderungen in der Lausitz das Wasserdargebot verringern. Deshalb müssen wir die Wasserwirtschaft künftig noch stärker gemeinsam gestalten. Unser Ziel ist eine ‚Wasserstrategie Hauptstadtregion 2050‘, die die Wasserversorgung und eine nachhaltige Gewässerbewirtschaftung langfristig sichert. Nur gemeinsam werden Berlin und Brandenburg diesen Herausforderungen gerecht.“

In die Erarbeitung der „Wasserstrategie Hauptstadtregion 2050“ werden bereits bestehende Formate der Zusammenarbeit beider Länder sowie vorhandene Länderstrategien wie das brandenburgische Niedrigwasserkonzept und der Berliner Masterplan Wasser einbezogen.

Bis Ende 2024 soll die Strategie vorliegen

Die gemeinsame Wasserstrategie soll Ziele und Prinzipien für ein länderübergreifendes Wasserressourcenmanagement mit Handlungsschwerpunkten, Prioritäten und Umsetzungszeiträumen enthalten. Ziel der Landesregierungen ist, die Strategie bis Ende 2024 vorzulegen.

In einem Beteiligungsprozess werden die für die öffentliche Wasserver- und Abwasserentsorgung zuständigen kommunalen Träger sowie die Berliner Wasserbetriebe einbezogen. Außerdem werden weitere Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit beteiligt.

Länderübergreifende Strategien sind sinnvoll

Die Zusammenarbeit von Berlin-Brandenburg ist für beide Länder bekanntermaßen von existenzieller Bedeutung. Daher ist nur folgerichtig, dafür strategische Grundlagen zu schaffen. Es erscheint mir ehedem sinnvoll, die Länderstrategien für Wasser nicht räumlich an den Ländergrenzen enden zu lassen, sondern mindestens Abstimmungen und Verzahnungen an Flussgebieten zu planen. Die Sinnhaftigkeit eines „länderübergreifenden Wasserressourcenmanagements“ beschränkt sich nicht nur auf die Region Berlin-Brandenburg. NRW startet aktuell mit der Erarbeitung der „Zukunftsstrategie Wasser“. Länderübergreifende Themen würde es auch dort geben.

Beitragsfoto: Havel bei Ketzin (Gendries)

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