Ein Tag ohne Toilette – Welttoilettentag am 19.11. will Bewusstsein schaffen

Ein Leben ohne Toilette? Kein WC im Haus?? Was hierzulande undenkbar ist, gehört in anderen Regionen zur Normalität. In Deutschland ist der Zugang zu sanitären Anlagen für die Mehrheit der Bevölkerung eine Selbstverständlichkeit. Der Gedanke, dass es in vielen Regionen der Welt nicht so ist, ist uns womöglich nicht bewusst. Um dieses Bewusstsein für sanitäre Einrichtungen zu schaffen, wird jährlich am 19. November der Welttoilettentag begangen.

Nicht nur imaginärer „Tag ohne Toilette“

Man könnte es als Marketing-Coup bezeichnen, denn mit dem Aufruf zu einem Toilettenboykott, bei dem Toiletten in Unternehmen, öffentlichen Gebäuden und Schulen für diesen Tag geschlossen bleiben sollen, will UN-Water privilegierten Menschen bewusst machen, wie ihr Leben ohne diesen Komfort aussehen würde. Dies folgt dem Motto „Stell dir einen Tag ohne Toilette vor“. Während das „Kopfkino“ erlaubt ist, um die gewünschte Aufmerksamkeit zu erreichen, muss kein Arbeitnehmer und kein Schüler befürchten, „sein Geschäft“ im Gebüsch machen zu müssen – auch nicht an einem Tag. Anders dagegen die Menschen in der Dritten Welt in Asien und Afrika. 673 Millionen Menschen verfügen nicht über einen geschlossenen Raum und erst recht fehlen ihnen sanitäre Anlagen nach westlichem Standard. Sie müssen sich im Freien „erleichtern“. Über 4,2 Milliarden Menschen – mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung – müssen ohne Sanitäranlagen auskommen. Weil mehr als 2 Milliarden Menschen mit Fäkalien verunreinigtes Wasser nutzen, erkranken jedes Jahr 430.000 Menschen, darunter viele Kinder, an Durchfallerkrankungen – häufig auch mit tödlichem Ausgang.

Hilfe ist nötig und möglich

An diesen Bedingungen muss sich etwas ändern. Nur hierzulande das Bewusstsein zu schaffen, wie gut es uns geht, ist zu wenig. Das hilft den Betroffenen leider nicht. Wichtig wäre es, entweder mit Wissen oder technischen Einrichtungen beim Aufbau von Sanitäranlagen in der Dritten Welt zu unterstützen oder mittels Spenden.

Wer sich schnell entschliessen und nicht lange suchen möchte, findet nachfolgend einige Organisationen, die beim Aufbau von Sanitäreinrichtungen unterstützen und dafür Spendengelder sammeln (Ich habe diese nicht geprüft).

Gemeinnützige Organisationen mit Spendenkonten für WASH-Projekte (Water Sanitation Hygiene)

Kaum vorstellbar – aber für viele Menschen zumindest eine geschützte Toilette (Foto: UN)