Wasseralarm in Frankreich: Präsident Macron ruft zum Wassersparen auf

Noch ist Winter, trotzdem bereitet sich Frankreich bereits auf den Wassernotstand vor. Emmanuel Macron hat bei der Eröffnung der internationalen Landwirtschaftsmesse in Paris einen sparsamen Umgang mit Wasser angemahnt. Wie andere europäische Länder befände sich Frankreich inmitten einer Dürreperiode, erklärt der Präsident. Erzeuger, Versorger und Verbraucher forderte er auf, sich an den Bemühungen zum Wassersparen zu beteiligen: „Die Nation muss beim Wasser das Gleiche tun, was sie bei der Energie getan hat. Das heißt, wir alle – Bürger, Unternehmer, Dienstleister, örtliche Behörden, Landwirte müssen auf diese knapp werdende Ressource Acht geben. Das habe ich schon am Ende des Sommers gesagt, es ist das Ende des Überflusses. Jetzt müssen wir bei unserem Handeln auf den Boden der Tatsachen zurückkommen„, begründet er seinen dringliche Mahnung an die französische Nation. Ein meines Wissens bisher einzigartiger Schritt in Mitteleuropa.

Frankreich ist in Alarmbereitschaft

Erst vor wenigen Tagen berichtete die französische Presse, dass ab März 2023 in Teilen des Landes Beschränkungen für den Wasserverbrauch bevorstünden. Dies sei ein beispielloser Schritt für diese Jahreszeit nach dem trockensten Winter seit 64 Jahren, sagte demzufolge Umweltminister Christophe Bechu am Mittwoch.

In 87 Gemeinden im Süden ist die Bewässerung bereits eingeschränkt, und zwar in der Regel im Sommer, nicht im Winter, und bei den Treffen mit den Beamten am Freitag und Montag wird eine Ausweitung dieser Beschränkungen erörtert, sagte Bechu.

Nach Angaben des Meteorologen Meteo-France hat Frankreich 32 Tage ohne Regen verzeichnet. Laut Meteo-France werden die Niederschläge der nächsten drei Monate entscheidend dafür sein, dass das Grundwasser und die Flüsse vor dem Sommer wieder ihren üblichen Stand erreichen.

Wasservorräte in Frankreich sind im Vergleich zum Vorjahr niedrig, die zweitniedrigste Menge seit zehn Jahren, und auch die Schneemenge in den Alpen ist im Vergleich zum Jahr 2022, das ein besonders trockenes Jahr war, gering.

Energieexperten erwarten für das Frühjahr und den Sommer eine geringe Stromerzeugung aus Wasserkraft und niedrigere Flusspegel. So war es auch im vergangenen Jahr, als der staatliche Energieversorger EDF die Produktion von Atomstrom drosseln musste, weil die Kühlwasserentnahmen aus den Flüssen wegen der Niedrigwasserstände gedrosselt werden mussten.

Im Sommer 2022 musste mit Tankfahrzeugen versorgt werden

Im vergangenen Sommer waren aufgrund der extremen Hitze und Trockenheit viele Dörfer auf Wasserlieferungen per Lastwagen angewiesen. Auch die Landwirte konnten ihren angesichts der Hitze und Trockenheit steigenden Bewässerungsbedarf nicht befriedigen. Wegen der Trockenheit galten schon im Juni 2022 in 29 von 101 Départements Wasserbeschränkungen. Unter anderem wurde das Bewässern von Gärten und Feldern rationiert; Autos durften nicht mehr gewaschen und private Schwimmbäder nicht mehr gefüllt werden. Angesichts der dramatischen Trockenheit waren es nur zwei Monate später im August gar 93 Départements mit strikten Wasserbeschränkungen.

Übrigens: Der Wasserverbrauch der Haushalte in Frankreich unterscheidet sich mit rund 128 Liter je Person kaum von dem in Deutschland.

Beitragsfoto: Trockenheit auf Korsika – (c) Gendries

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