Bottled Life – Nestlé’s Geschäft mit Wasser – Hintergründe und Filmtip

Wie verwandelt man Wasser in Geld? Es gibt eine Firma, die das Rezept nicht nur genau kennt, sondern es auch zunehmend erfolgreich weltweit umsetzt: Nestlé. Dieser Konzern dominiert den globalen Handel mit abgepacktem Trinkwasser. In „Bottled Life“ macht sich der Journalist Res Gehriger auf, einen Blick hinter die Kulissen des Milliardengeschäfts zu werfen. Er dokumentiert das boomende Geschäft mit dem Trinkwasser in der Flasche und fokussiert dabei ganz auf den Schweizer Nestlé-Konzern als Marktführer.

Nestlé besitzt weltweit über 70 verschiedene Wassermarken. Trotzdem ist Wasser eine Sparte, über die man bei Nestlé nicht gerne spricht. Das muss auch Res Gehriger erfahren. Auf einer Recherchereise erfährt er, wie konfliktgeladen und verschwiegen das Geschäft mit dem Trinkwasser bei Nestlé ist.
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“Bottled Life” wirft ein Schlaglicht auf Nestlés Expansionsstrategie im globalen Wassermarkt. Während der Konzern in den USA und in Europa vor allem Quellwasser mit Herkunftsbezeichnung verkauft, hat er für die Schwellen- und Entwicklungsländer ein anderes Konzept: Dort gibt es “Nestlé Pure Life” – gereinigtes Grundwasser, angereichert mit einem Mineralienmix nach Nestlé-Rezept. Heute ist Pure Life das meistverkaufte Flaschenwasser der Welt, das mittlerweile auch in Deutschland erhältlich ist.

Arte TV sendet Bottled Life in der Reihe „Themenabend“ am 5. August, um 20.15 Uhr.

Hier geht es zur Website der Sendung: http://www.arte.tv/guide/de/041127-000/bottled-Life nu hier zur Doku der Sendung aus 2012:
http://www.arte.tv/de/bottled-life-nestles-geschaefte-mit-wasser/6892762.html

Auf die Vorwürfe in der Erstausstrahlung des Beitrages im September 2012 hatte Nestlé mit einer Gegendarstellung reagiert, die unter folgendem Link zu finden ist: http://ww1.nestle-waters.com/BottledLife.html?q=166&lang=de

Wasser ist für Nestlé ein zunehmend profitableres Geschäftsfeld. So zeigt der Geschäftsbericht für 2013 ein operatives Ergebnis von 678 Millionen Schweizer Franken, bei einem Spartenumsatz in Höhe von 6 773 Millionen Franken. Damit dürfte es unstrittig sein, dass Nestlé mit rd. 10 Prozent Marge ein hochgradig attraktives Wassergeschäft führt.

Während die Weltbevölkerung rasant wächst, wird sauberes Wasser immer mehr zur Mangelware. Bei der Kritik an Nestlé’s Geschäft mit dem Wasser darf hierbei eins sicher nicht übersehen werden: Nestlé profitiert vielerorten von unzureichenden Versorgungsbedingungen und schlechter Trinkwasserqualität. In vielen Ländern ist Leitungswasser ungenießbar. Den Menschen bleibt gar nichts anderes übrig, als Flaschenwasser zu kaufen. Dafür zahlen sie ein Vielfaches dessen was Leitungswasser kostet. Nicht selten ist die Unfähigkeit der politisch Verantwortlichen dafür der Grund. Auch Korruption begünstigt diese Entwicklung. Denn insbesondere in weniger entwickelten Ländern profitieren private Tankwagen- und Flaschen-Wasserlieferanten von defekten Leitungssystemen und Versorgungsunterbrechungen. Werden sie instand gesetzt, fließt zwar Wasser, aber es versiegt die Einkommensquelle der Profiteure. Und: wer einmal an verunreinigtem Leitungswasser erkrankt war, greift vorsorglich zum Flaschenwasser. Viele Urlauber wissen, wovon die Rede ist. Wie gut haben es doch die deutschen Wasserverbraucher. Sie können dem Leitungswasser vertrauen, dafür sorgen Gesetze und zuverlässige Wasserversorger.

Wer sich für weitere Hintergrundinformationen interessiert, findet sie hier http://www.arte.tv/de/bottled-life-nestles-geschaefte-mit-wasser/6892762.html

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