Auch Toiletten brauchen Wertschätzung.

„Wer kümmert sich um Toiletten?“ 3,6 Milliarden Menschen tun dies. Weil sie entweder keine haben oder keine, die richtig funktioniert. Das ist der Ausgangspunkt der Kampagne zum Welttoilettentag 2021, der jährlich am 19. November stattfindet. Auch Toiletten brauchen Wertschätzung. Wer denkt schon hierzulande darüber nach, was uns die modernen Sanitäranlagen und die Hygiene bieten? Auch Privatpersonen können helfen und für den Bau und die Verteilung von Toiletten spenden.

Das Fehlen sanitärer Einrichtungen bedroht die Gemeinschaften

Der heutige Welttoilettentag will auf Toiletten und auf die 3,6 Milliarden Menschen aufmerksam machen, die ohne einen solchen Zugang zu sicheren sanitären Einrichtungen leben. Auch wenn dort nur wenige Menschen in einer Gemeinde keine sicheren Toiletten haben, so ist dort die Gesundheit aller gefährdet. Denn schlechte sanitäre Einrichtungen verseuchen Trinkwasserquellen, Flüsse, Strände und Nahrungspflanzen und verbreiten zuweilen tödliche Krankheiten unter der Bevölkerung.

Das diesjährige Thema des UN-Welttoilettentages ist die „Wertschätzung von Toiletten“. Die Kampagne macht darauf aufmerksam, dass Toiletten – und die sie unterstützenden Sanitärsysteme – in vielen Teilen der Welt unterfinanziert, schlecht verwaltet oder vernachlässigt werden, mit verheerenden Folgen für Gesundheit, Wirtschaft und Umwelt, insbesondere in den Ärmsten und am stärksten ausgegrenzten Menschen und minder entwickelten Regionen.

Es geht voran – aber zu langsam

Der Zugang zu sanitären Einrichtungen wird von den Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt. Dieses steht jedem ein Recht auf physischen und erschwinglichen Zugang zu sanitären Einrichtungen zu. Doch wer soll die Rechte einklagen? Das gilt für alle Lebensbereiche. Sanitäre Einrichtungen müssen nicht nur vorhanden sein, sie müssen auch hygienisch und sicher sein sowie soziale und kulturelle Mindeststandards erfüllen. Dabei müssen sie Privatsphäre und ein würdiges Leben ermöglichen. Gemäß dem UN-Sustainable Development Goal 6 – „Wasser und Sanitärversorgung für alle“ müssen die Regierungen tätig werden, um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird. Dabei hat sich schon einiges getan. Nach einem UN-Bericht hatten 2017 noch 4,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicheren Toiletten. Für 900 Millionen Menschen hat sich also in den vergangenen vier Jahren die Situation verbessert. Doch bedeutet die bisherige „Geschwindigkeit“ auch, dass es fast eine halbe Generation dauern wird, bis der Nullpunkt erreicht ist und alle Menschen sichere Sanitärversorgung haben.

Wirtschaftliche Folgen unsicherer Sanitärversorgung

Q: UN – Worldtoiletday

Es ist zwiespältig, das Thema und die Wertschätzung der Toiletten aus dem wirtschaftlichen Blickwinkel zu betrachten. Aber wenn es notwendig ist, um die Dringlichkeit des Handelns zu verdeutlichen, dann sollen diese Zahlen nicht verschwiegen werden: jeder Euro, der in die sanitäre Grundversorgung investiert wird, zieht bis zu 5 Euro an eingesparten medizinischen Kosten und Produktivitätsverlusten durch Erkrankungen auch sich. Dies wurde von der UN-Plattform „WorldToiletDay“ berechnet. Zudem werden Arbeitsplätze entlang der gesamten Dienstleistungskette von Toiletten und sanitären Anlagen geschaffen. Frauen und Mädchen profitieren von Toiletten zu Hause in zweierlei Maße. Wenn sie am Arbeitsplatz keine Toilette nutzen können, setzen sie sich in der Landschaft Gefahren aus, oder müssen auf eine Beschäftigung, die zum Einkommen der Familie beiträgt und ihnen ein besseres Leben ermöglicht, gänzlich verzichten. Und mehr noch: Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, das Lieferketten ein anfällige sind. Sie sind immer nur dann sicher, wenn jedes Kettenglied seine Leistung bringen kann. Vielleicht wird angesichts dieser Erkenntnisse und Erfahrungen das Bewusstsein für den „Wert der Toilette“ auch dort steigen, wo der Gang zur Toilette möglich, sicher und komfortabel ist.

Wer etwas zur Förderung von Toiletten in Ländern ohne sichere Sanitärversorgung beitragen möchte, findet hier dankbare Abnehmer (ohne Gewähr):

Helfen kann jede/r

Die Hilfsmöglichkeiten sind nicht auf staatliche Institutionen oder internationale Organisationen beschränkt. Auch Privatleute können zur Verbesserung der Sanitärsituation in Notregionen beitragen.

  • UNICEF – Geldspende für eine Latrine, die in Ländern oder Regionen in Notsituationen errichtet wird https://www.unicef.de/action/unicef/hilfsgueter/8610/147958/latrine/show

Als „Dankeschön“ gibt es eine Urkunde für die Spenderin/den Spender.

UNICEF-Mittelverwendung (Q: UNICEF)

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