Schweiz ist der Sitz von Nestlé, dem weltweit größten Produzenten von Flaschenwasser. Die Schweizer haben auch hervorragendes Leitungswasser und wissen das zu schätzen. Dies hat die die Stadt Bern nun veranlasst, an Sitzungen konsequent Leitungswasser statt Mineralwasser auf die Tische zu stellen. Auch in städtischen Kantinen und in der Uni-Mensa soll es künftig „Hahnenburger“, der Schweizer Bezeichnung für Kranwasser, geben. Man halte die Direktionen und Abteilungen an, auf transportiertes Wasser zu verzichten, berichtet das Magazin 20 min. Wann immer möglich werde man auf die Gratis-Alternative zurückgreifen, werden die Stadtoberen zitiert. Bern ist damit die erste Hauptstadt, die Kranwasser auftischt.
Mitte September berichtete die Zeitschrift Blick, dass die Berner der „Blue Community“ beigetreten war. Es ist einer der Grundsätze dieser Initiative, das Trinken von Kranwasser zu fördern. Die Initiative wurde vom Council of Canadians lanciert, einer kanadischen Organisation für soziale und ökologische Gerechtigkeit.
Dieser Aufruf musste natürlich die Mineralwasseranbieter auf den Plan rufen. Der Verband Schweizerischer Mineralquellen kritisiert auch prompt die Verurteilung von Mineralwasser und sieht Arbeitsplätze gefährdet. Dessen ungeachtet findet die Initiative breite Unterstützung in der Öffentlichkeit. In einer Online-Umfrage auf der 20min-Magazin-Website erklärten 70 Prozent der Teilnehmer, dass sie Kranwasser bevorzugen (siehe Grafik).
Auch in Deutschland wenden sich immer mehr Kommunen dem Leitungswasser zu. Ein wichtiger Treiber: die Kosten, denn für Leitungswasser ist nur ein Bruchteil des Flaschenwasser-Preises zu zahlen. Auch der Umweltschutz spielt eine wichtige Rolle. Immerhin kommt Leitungswasser ohne Flaschentransporte aus.
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Leitungswasser vs. Flaschenwasser: 1 zu 0