Sind Wasserfilter sinnvoll? – „Nein!“, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg

Leitungswasser hat in Deutschland eine sehr gute Qualität. Der Gesetzgeber stellt höchste Ansprüche an unser Wasser. Schadstoffe sind kaum zu finden. Wenn es zu größeren Verunreinigungen kommt, sind dafür meist die Leitungen in den Haushalten oder sehr selten auftretende Rohrbrüche verantwortlich. Was liegt näher als zum Trinken die Wasserleitung zu nutzen? Dennoch hinterfragen einige Wassertrinker immer wieder den Griff zum Wasserhahn. Zwar erspart man sich das Schleppen von Flaschenwasser und die Geldausgabe, aber etwas Unsicherheit bleibt zurück. Grund dafür sind nicht selten die Hersteller von Wasserfiltersystemen. Diese schüren mit vermeintlichen Rückständen im Wasser Ängste, um ihre Absatzzahlen zu steigern. Das ökologische Gewissen der Wassertrinker, die aufwändige Wassertransporte auf der Straße vermeiden wollen, wird damit ernüchtert. Mikrofilter, Umkehr-Osmose-Filter, Destillierfilter, Ionentauscher – was technisch aufwändig klingt, ist sicher auch teuer, aber ist es auch sinnvoll? „Ist es nicht“, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg, „die Filter können wegen möglicher Verkeimungen sogar gesundheitsgefährdend sein.“ Die Handlungsempfehlung der Verbraucherzentrale Um die Verbraucher aufzuklären haben die Experten eine sehr wertvolle Entscheidungshilfe auf ihre Internetseite gestellt. Diese räumt mit vielen Verkaufsargumenten der Filteranbieter auf und empfiehlt den Verzicht auf Filtersysteme und stattdessen den Griff zum Wasserhahn. So steht dort: „Anbieter von Wasserfiltern werben damit, das Wasser von Schadstoffen und Bakterien zu befreien. Leider ist oft das Gegenteil der Fall, viele Filter verschlechtern die Qualität des Wassers sogar. Sie bieten einen Nährboden für Keime, wenn zum Beispiel die Filterpatronen nicht regelmäßig gewechselt werden. Darüber hinaus geben einige sogar zusätzliche, unerwünschte Stoffe ab, darunter Natrium, Chlorid und Silber. Dies gilt auch für spezielle Babywasserfilter.“ Weiter geht es hier: Verbraucherzentrale Hamburg Auch die „Essensretter“ von Foodwatch haben diese Empfehlungen auf ihrer Facebook-Seite gepostet. So viele Verbraucherschützer können doch nicht irren.

Leitungswasser kann ungefiltert getrunken werden Das Leitungswasser ist ein preiswertes und gesundes Lebensmittel. Ernährungsexperten empfehlen zwei bis drei Liter Wasser täglich. Ein Liter Leitungswasser kostet weniger als 0,2 Cent, beim Einsatz von Filtern kann den Preis auf bis zu 16 Cent pro Liter hochschnellen, damit läge das Wassertrinken aus der Leitung preislich auf Höhe des Flaschenwassers. Wegen des Energiebedarfs für einige Filteranlagen sogar noch darüber. Das Wasser aus der Leitung schmeckt am besten, wenn es frisch abläuft und nicht längere Zeit in der Leitung gestanden hat. Kalkablagerungen sind ein Beleg für einen hohen Anteil an Calcium und Magnesium, wichtige Nährstoffe, die auch bestimmten Leiden und Mangelerscheinungen entgegenwirken. Babynahrung sollte mit natriumarmem Wasser zubereitet werden und so wenig Nitrat wie möglich enthalten. Unsichere Verbraucher können sich vertrauensvoll an ihre Wasserversorger wenden.

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