Wasserverluste privater Hausbesitzer mindern Erfolge beim Wasser sparen

Viele Hausbesitzer bemühen sich Wasser zu sparen oder ersetzen dabei Trinkwasser durch Regen- oder Brauchwasser. Eine Möglichkeit, gleichzeitig Wasserressourcen zu schützen, Geld zu sparen und Unannehmlichkeiten zu vermeiden wird häufig übersehen: die Beseitigung von Wasserverlusten in der Hauswasserinstallation oder auf dem privatem Grundstück.

Wasserverluste werden oft nicht erkannt
Etwa ein Drittel der gesamten Wasserverluste verursachen die Kunden selber, so schätzen Experten (aus England; leider gibt es keine Daten aus Deutschland). Während sie Trinkwasser im Haushalt sparen, geht es vor dem Wasserhahn schon verloren. Diese Wasserverluste ereignen sich nicht in den öffentlichen Leitungsnetzen der Versorger, sondern bei den Kunden, in den Hausanschlussleitungen im Boden oder in Leitungen innerhalb des Hauses. Das Schlimme daran: sie werden nicht oder zu spät entdeckt. Wasserleitungen sind in den seltensten Fällen sichtbar. Sie verschwinden gut verputzt hinter der Wand und damit aus den Köpfen der Mieter und Eigentümer. Ebenso die Leitungen im Untergrund im Garten oder unter Wegen. Genau dies macht Wasserschäden aber so tückisch. Nur selten sind es Fontänen, die man sofort sieht. Meist tröpfelt ein kleines Lock im Rohr vor sich hin und das Wasser versickert im Boden oder in der Wand.

Während die Versorger im internationalen Vergleich Bestwerte aufweisen, weil sie investieren und modernste Leckortungssysteme einsetzen, um Leckagen aufzuspüren, sind Hausbesitzer auf den Zufall angewiesen. Schäden innerhalb der privaten Wasserversorgungsanlage kann der Wasserversorger jedenfalls nicht feststellen. Er kann nur auf die Gefahren hinweisen. Daher werden den Gebäudebesitzern von den Wasserversorgungsunternehmen regelmäßige Kontrollen der privaten Wasserversorgungsanlage oder der Geräte empfohlen. Erst recht, wenn jetzt die Frostperiode wieder beginnt.

Wer glaubt, dass bei einem neuen Haus Leitungswasserschäden eher selten sind, dem sei ein Blick in die Schadensstatistik der Versicherer empfohlen. Demnach treten beispielsweise in Folge von Material- oder Installationsfehlern die Schäden gehäuft in den ersten zwanzig Jahren auf. Insoweit dürfen sich auch Besitzer junger Häuser nicht in Sicherheit wiegen, sondern sollten die Installation überwachen.

Verbrauchertipp zum Aufspüren von Wasserverlusten
Es lohnt sich also für alle Haus- und Grundstücksbesitzer, in regelmäßigen Abständen alle Verbrauchsstellen (Spülmaschine, Waschmaschine, Wasserhähne etc.) abzustellen und dann zu prüfen, ob sich die Wasseruhr bewegt oder ob Fließgeräusche zu hören sind. Dreht sich dann die Wasseruhr trotz des Abstellens aller Entnahmestellen oder sind Fließgeräusche hörbar, sollten sich die Kunden sofort mit Ihrem Installateur in Verbindung setzen. Dieser wird die Schäden dann beseitigen. Ansonsten kann es auf die Dauer teuer werden.

Versicherer kündigen Wohngebäudeversicherungen
Leitungswasserschäden nehmen dramatisch zu. Wie der gdv Gesamtverband der Versicherungswirtschaft in seinem Schadensprisma berichtet, steigt die durchschnittliche Schadenhöhe kontinuierlich an. So ist der durchschnittliche Schaden ist von 925 Euro im Jahr 1990 auf mittlerweile fast 1.700 Euro angestiegen. Hier greift die Wohngebäudeversicherung (WGV). Das in der WGV in 2011 regulierte Gesamtschadensvolumen betrug nahezu zwei Milliarden Euro. Während das Gesamtvolumen im Zeitverlauf leicht sinkt, steigen die Regulierungsbeträge für die einzelnen Schäden. Die Reaktion der Versicherungsunternehmen liegt bei einigen Versicherungskunden schon im Briefkasten: die Kündigung. Wie die Süddeutsche Zeitung Anfang Oktober berichtet, versenden viele Versicherer vor dem Hintergrund steigender Schäden den Kunden drastische Preiserhöhungen oder Kündigungen. Den Anfang machte ERGO im Mai 2013 mit 120.000 Kündigungen. Ein Grund: nicht mehr kostendeckende Wohngebäudeversicherungen sicher auch mitverursacht durch steigende Leitungswasserschäden.

Fazit
Vorsorge bei Wasserverlusten und Leitungswasserschäden schont die Umwelt. Wasser geht nicht ungenutzt verloren und schont die Haushaltskasse, weil bereits mit dem Zähler gemessenes Wasser nicht bezahlt werden muss und die Versicherung nicht teurer wird.

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