Strafzahlungen für Wasserverschwender in den USA

Jetzt kann es teuer für einige Wasserverbraucher in Kalifornien werden. Für Verschwender werden empfindliche Strafzahlungen fällig. Bis zu 500 Dollar kann der Verstoß gegen erst kürzlich erlassene und ungewohnte Sparvorschriften kosten.

US-Bürger glauben an ihre Freiheit. Für schier endlos halten nicht wenige auch den für sie nutzbaren Ressourcenvorrat. Dies findet zumindest bei Wasser ein jähes Ende. Die gravierendste Dürre seit 80 Jahren lässt die Wasservorräte im Süden der USA auf bedrohliche Mengen schmelzen. Im Sommer, wenn die Gärten und Parks für ihr Grün eigentlich Bewässerung dringend nötig haben, ist plötzlich zu wenig da. Landwirtschaft, Industrie und Haushalte konkurrieren um das knapper werdende Gut.

Mit mehr als die Hälfte des Trinkwassers bewässern die Kalifornier ihre Grünanlagen, reinigen sie ihre Autos und halten Wege und Parkflächen sauber oder betreiben ihre Brunnen mit Wasserfontänen. Auf 250 Liter kommen sie täglich für ihren „out-door-use“. Damit verbrauchen sie sagenhafte 500 Liter pro Person täglich. Ein Wert, den deutsche Wassernutzer mit Kopfschütteln registrieren. Denn wir sind nicht nur Fußballweltmeister, sondern auch Weltmeister im Wassersparen, mit durchschnittlich 121 Litern, also weniger als ein Viertel.
In den vergangenen Wochen haben zwar viele Kommunen in Kalifornien Regelungen erlassen, die den Verbrauch senken sollen (siehe Abbildung), es war aber noch nicht genug.

Dieser Wasserverschwendung hat jetzt die kalifornische Wasseregulierungsbehörde ein Ende gesetzt. Mit einem Spardiktat und Strafen sollen die Sonne- und Wasser-verwöhnten Kalifornier zur Mäßigung gebracht werden. Ob die 500 Dollarstrafe den Verbrauch wirklich reduziert, wird sich erst noch zeigen müssen. Denn viele scheinen gar nicht zu verstehen, warum sie das zur Verfügung stehende Wasser nicht nutzen dürfen, schließlich bezahlen sie doch dafür. Umgerechnet 1 Euro zahlt man in San Diego für den Kubikmeter, nicht gerade ein starker Anreiz zum Wassersparen.
Die Behörde hat vorgesorgt, denn auch die Wasserversorger müssen tätig werden. Dazu zählt nicht nur die Überwachung, ob die Vorschriften eingehalten werden, sondern auch die Beseitigung von Wasserverlusten durch Reparaturen an den Leitungsnetzen, die Nutzung von recyceltem Wasser oder Regenwasser. Zudem müssen sie ihre Kunden zum sparsamen Umgang erziehen. Bleiben sie untätig, soll dies bis zu 10.000 Dollar kosten.

Weitere Informationen
http://www.swrcb.ca.gov/press_room/press_releases/2014/pr071514.pdf
http://www.swrcb.ca.gov

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