Grüne korrigieren ihre Auswertung zu Wasserpreisen

Die Bundestagsfraktion der Grünen hatte mit ihrer Analyse der Trinkwasserpreisentwicklung für Verwirrung gesorgt (siehe LebensraumWasser „Kollektives Wasserpreis-Debakel. Grüne und Medien im Statistik-Chaos“). Mit ihrer Richtigstellung will sie nun die falschen Berechnungen und Aussagen korrigieren. Dabei betont sie die zweifellos löbliche Intention, auf die Kosten- und damit Preis-Treiber, nämlich die Einträge aus der Landwirtschaft hinweisen zu wollen. Wie schwer es ist, trotz – ebenfalls geforderter – weitreichender Kostentransparenz die Zahlen nicht falsch zu interpretieren, mussten die Grünen soeben selbst erleben. Vielleicht ist hier weniger sinnvoll, zu viele Daten zu präsentieren, diese dafür aber nachvollziehbar und plausibel durch den Versorger darzustellen.

Nachfolgend die Stellungnahme im Original:

Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei die Stellungnahme von Markus Tressel zur Grünen Auswertung zu gestiegenen Trinkwasserkosten:

„Die Zahlen zu Trinkwasserkosten und Nitratbelastung haben für Verwirrung gesorgt, das war nicht unsere Absicht, dadurch ist ein falscher Eindruck entstanden. Die Grundlage unserer Aussage sind die Zahlen des statistischen Bundesamtes zu den Wasserkosten eines deutschen Durchschnittshaushalts, die uns auf unsere Anfrage nach den Entgelten hin vom Bundesamt zur Verfügung gestellt worden sind. Stellt man diese nominalen Werte der Wasserkosten von 2005 und 2016 nebeneinander, ergibt sich eine durchschnittliche Kostensteigerung von rund 25 Prozent, nimmt man die reale Steigerung, ergibt sich ein nicht-inflationsbereinigter Wert von 17,6 Prozent.

Diese Zahlen brauchen jedoch eine differenzierte Betrachtung, darauf haben wir in unserer mit Quellen und Erklärungen angereichertem Hintergrundpapier hingewiesen und die Komplexität der Datenlage erläutert. In unserer Auswertung haben wir dabei insbesondere auch auf die Umstellung der Methodik im Jahr 2014 hingewiesen und deutlich gemacht, dass es neben der nominalen auch eine inflationsbereinigte Kostensteigerung gibt, bei der die Umstellung der Methodik zu berücksichtigen ist. Auch mit der Änderung der Methodik zur Erhebung und Berechnung der Trinkwasserkosten durch das Statistische Bundesamt ab dem Jahr 2014 lassen sich darauf folgende Kostensteigerungen klar erkennen. Um Missverständnisse zu vermeiden, hätten wir trotzdem stärker auf die Komplexität des Datenmaterials hinweisen und die effektive Preissteigerung statt der nominalen Kostensteigerungen nach vorne stellen sollen.

Bei aus den Zahlen geschlussfolgerten Handlungsbedarfen berufen wir uns auf Prognosen des Umweltbundesamtes und des Bundesverbandes der Energie und Wasserwirtschaft. In unseren Stellungnahmen haben wir u.a. darauf hingewiesen, dass die Wasseraufbereitung für viele Wasserwerke immer aufwändiger wird, da die Qualität des Grundwassers deutlich sinkt. Die Hauptursache sind die großen Düngemengen und insbesondere die Gülle aus der Massentierhaltung.

Zudem haben wir die Daten zum Anlass genommen, die mangelnde Transparenz und Vergleichbarkeit der regionalen Wasserkosten zu problematisieren: Zwar gilt der Grundsatz, dass Preise und Entgelte kostendeckend kalkuliert werden müssen, aber es fehlt an der Transparenz, welche Faktoren im Einzelfall in die Kalkulation eingehen.“

Anbei finden sie auch noch einmal die Auswertung, auf die sich die Stellungnahme bezieht, die ursprünglich an die Presse verschickt wurde.

Mit freundlichen Grüßen

Büro Markus Tressel MdB
Sprecher für Tourismuspolitik / Speaker for Tourism Policy
Sprecher für ländliche Räume / Speaker for Regional Policy

Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Platz der Republik 1
11011 Berlin

T: +49 30 – 227 73206
F: +49  30 – 227-76206

E: markus.tressel@bundestag.de
W: www.markus-tressel.de
W: www.facebook.de/markus.tressel

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