Stiftung Warentest vergleicht Mineral- und Leitungswasser

Sommerzeit ist Wasserzeit. Die Hitze läßt nicht nur Wasserversorger und Getränkemärkte frohlocken, sie liefert auch vielen Journalisten ein Thema mit hohem Aufmerksamkeitswert. Auch die Stiftung Warentest nutzt die Gunst der Stunde und veröffentlicht in ihrer August-Ausgabe des Magazins „test“ das Titelthema Wasser. Wieder einmal stehen sich Mineral- und Leitungswasser im Vergleichstest „gegenüber“. Am 29. Juli 2016 wird die August-Ausgabe des Magazins in den Zeitschriftenläden ausliegen.

Zwar ist der Inhalt des Beitrages noch nicht bekannt, aber die Vorgeschichte ist auch nicht uninteressant. Im Mai diesen Jahres hatten die Warentester aus Berlin in zahlreichen öffentlichen Einrichtungen wie zum Beispiel Rathäusern „exemplarisch“ Trinkwasser-Proben nehmen lassen,Bildschirmfoto 2016-07-22 um 22.10.37 um die Qualitätsuntersuchungen durchzuführen. Danach wurden die öffentlichen Versorger mit Hinweis auf ihre Auskunftspflicht angeschrieben und um Beantwortung von Fragen zur Trinkwasserqualität und zur Herkunft des Wassers gebeten. Man interessierte sich unter anderem für das Aufbereitungsverfahren, woher das Wasser stammt und ob es Qualitätsprobleme oder Verunreinigungen gegeben hat. Auch wurden dem jeweiligen Versorger die Analyseergebnisse zugeleitet.

Die Versorger standen Rede und Antwort und gaben den Testern die gewünschten Informationen. Der örtliche Versorger muss ehedem die gesetzlich vorgeschriebene Qualität liefern. Ihn kontrolliert nicht Stiftung Warentest, sondern das Gesundheitsamt. Und das nicht im Sommer, sondern 365 Tage im Jahr.

Im Grundsatz ist die Initiative der Warentester zu begrüßen. Denn, auch wenn es kaum so richtig ernst genommen wird: Nicht immer kommt wirklich die gesetzlich vorgeschriebene Trinkwasserqualität aus den Wasserhähnen der öffentlichen Einrichtungen. Trinkwasser muss „rein und genusstauglich sein“ und „darf weder Krankheitserreger noch andere Stoffe in Konzentrationen enthalten, die gesundheitsschädigend“ sein könnten, bestimmt die Trinkwasserverordnung. Das wird beim gelieferten Wasser bis zum Zähler auch so sein, schliesslich wird der Wasserversorger von den Gesundheitsämtern kontrolliert. Wer aber kontrolliert die Hausinstallation? Den Versorger nach den dem Wasserhahn eines Gebäudes entnommenen Proben zu befragen, ist so als würde man den Bauern als Getreidelieferanten nach der Brotqualität befragen. Denn schliesslich kann der Versorger nicht wissen, in welchem Zustand sich die Hausinstallation befindet. Wie in einem früheren Beitrag beschrieben, gibt es dort durchaus Handlungsbedarf.

Wir dürfen gespannt sein, ob es neben dem „ewigen“ Wettbewerb „Mineralwasser oder Leitungswasser auch noch einige andere dringend zu beachtende Aspekte der Wasserqualität in der Zeitschrift „test“ eine Rolle spielen werden.

Worauf man bei der Trinkwasserinstallation in Gebäuden achten sollte: klick hier

 

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