ZDF-WISO fragt: Wasserzähler zu groß?

Der Wasserzähler dient bekanntlich nicht nur zum Messen der Bezugsmenge, sondern seine Größe auch zur Bemessung des Grundpreises. Je größer der Zähler, desto höher die mengenunabhängigen Wasserkosten. Vor wenigen Jahren gab es einen Sturm der Entrüstung wegen zu groß dimensionierter Zähler – und damit zu hoch ausfallender Wasserkosten. Aber auch das so genannte „Nachlaufen“ der großen Zähler war ein Problem. Nachlaufen bedeutet, das die Zähler später als der Wasserfluss stoppen und somit mehr messen, als tatsächlich durchgeflossen ist. Dieses Thema hat WISO in dem Beitrag anhand eines Beispiels aufgegriffen.

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Stadtwerke und Wasserversorger hatten auf die Beschwerdewelle der Kunden und Anweisungen der Eichämter reagiert und – dort, wo möglich – die vorhandenen Zähler gegen kleinere Modelle ausgetauscht. Jene, die das Systempreismodell anwenden oder sonstwie Wohneinheiten zugrunde legen, kannten dieses Problem gar nicht. Bei Ihnen ist der Zähler nur zum Messen da. Wenn ein so genannter Ringkolbenzähler eingesetzt wird, ist  das Nachlaufen auch kein Problem. Darauf weisen auch die Eichämter hin (siehe unten).

Orientierungsgröße für Wasserzähler (Q. ZDF WISO)
Orientierungsgröße für Wasserzähler (Q. ZDF WISO)

Das ZDF-Wirtschaftsmagazin WISO hat das Thema Wasserzähler erneut aufgegriffen und gibt Wasserkunden eine Hilfestellung bei der Prüfung der eingebauten Zähler. Die Daten hierfür liefert die Wasserversorgungsbranche selbst. Nach den technischen Regeln des DVGW kann der am weitesten verbreitete kleinste Wasserzähler in der Regel im Ein- bis 30-Familienhaus eingesetzt werden. Auf der Informationsseite zur Sendung wird erklärt, an wen sich Hauseigentümer wenden können, wenn ihnen der Zähler zu groß erscheint: an den Wasserversorger. Nur dieser kann nämlich prüfen, ob die Durchflussmenge für einen ggf. verkleinerten Zähler auch wirklich geeignet ist. Ziel ist es, weder einen zu großen Zähler einzusetzen, der bei kleinen Durchflüssen weniger genau ist, noch einen zu kleinen Zähler, der zu einem Druckverlust an den Zapfstellen führen kann. Mieter müssen sich an den Vermieter wenden. Keine Rolle sollten nach den bisherigen Erfahrungen, anders als von WISO empfohlen, die Verbraucherzentralen oder gar die Eichämter mehr spielen müssen. Werden die Versorger angesprochen, müssen diese auch tätig werden und prüfen. Danach sollte der richtige Zähler eingebaut sein.

Mit dem Thema „Zählerdimensionierung“ haben in der Vergangenheit einige Versorger viel Vertrauen verloren. Auch wenn zum Beispiel wegen der WC-Druckspüler der 70er Jahre die Bemessung zutreffend gewesen sein mag, die Verbindung mit dem Grundpreis und das Nachlaufen regte bei Betroffenen nicht nur Skepsis, sondern auch das Gefühl des Missbrauchs, wenn die Anpassung unterblieben war. Dabei war den wenigsten Kunden bewusst, dass der Versorger gar keine Kenntnis haben konnte, wenn Armaturen oder andere Geräte vom Hauseigentümer modernisiert worden waren. Die Zähler waren nämlich nach den Angaben der Bauherrn oder Architekten ausgelegt worden, Änderungen aber wurden nicht mitgeteilt. „Fragen statt ärgern“, lautet daher die Empfehlung der Experten. Denn alle Wasserversorger haben jetzt die richtigen Antworten – und die richtigen Zählergrößen. Schrittweise werden von innovativen Unternehmen mit den Ringkolbenzählern auch neue Zählertypen eingebaut. Die messen genauer und haben keinen Nachlauf (siehe Merkblatt Eichamt Hessen). Das Thema dürfte bei Tarifsystemen mit Wohneinheiten als Bemessungsgrundlagen (wie beim Systempreismodell) undnach dem Einbau von Ringkolbenzählern wohl bald für Kunden und Versorger gleichermaßen zufriedenstellend gelöst sein.

Mit dem folgenden Link geht es zur ZDF-Mediathek mit dem Video der Sendung vom 25.8.2014: hier klicken!
Hier geht es zu einem Merkblatt des Eichamtes Hessen hier klicken!
Hier geht es zu einem Lebensraumwasser-Beitrag über neue Wasserpreissysteme ohne Zähler-Grundpreis: hier klicken!

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